Der Energiekonzern Uniper geht wegen der Gaskrise in die Knie und ruft nach Hilfe vom Staat. Der Versorger nahm gestern Abend seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 mit Blick auf das bereinigte Ebit sowie den bereinigten Überschuss zurück. Die Geschäftsentwicklung habe sich durch den Krieg in der Ukraine und die in der Folge stark reduzierten Gaslieferungen aus Russland spürbar verschlechtert, sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach.
„Daher sprechen wir jetzt mit der Bundesregierung erneut über Stabilisierungsmaßnahmen, für die eine Reihe von Instrumenten in Frage kommen, wie zum Beispiel Garantie- und Sicherheitsleistungen, Erhöhung der aktuellen Kreditfazilität bis hin zu Beteiligungen in Form von Eigenkapital.“
Uniper – eine Tochter des finnischen Fortum-Konzerns – ist der größte ausländische Kunde des russischen Gasriesen Gasprom. Die Düsseldorfer spielen auch mit ihren Gasspeichern eine wichtige Rolle bei der Absicherung der Versorgung Deutschlands im Winter und bei den Bemühungen der Bundesregierung, Deutschland unabhängig von russischen Gaslieferungen zu machen.
„Uniper erhält seit 14. Juni lediglich 40 Prozent seiner vertraglich zugesicherten Gasmengen von Gasprom“, erklärte Finanzchefin Tiina Tuomela. Uniper müsse Stand heute davon ausgehen, dass das bereinigte Ebit und der bereinigte Jahresüberschuss für das 1. Halbjahr 2022 deutlich unter den Zahlen des Vorjahres liegen werden. „Dies ist eindeutig eine Folge der Gaslieferbeschränkungen durch Gasprom, deren Ausmaß und Dauer aktuell nicht abzusehen sind.“ Daher nehme Uniper die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr zurück und gebe bis auf Weiteres keinen neuen Ausblick.
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