In einem erschütternden Gewaltakt wurde der CEO von UnitedHealthcare, Brian Thompson, am Mittwochmorgen in Midtown Manhattan tödlich angeschossen. Die New Yorker Polizei (NYPD) bezeichnete die Tat als „dreisten und gezielten Angriff“. Laut Polizeipräsidentin Jessica Tisch hatte der Täter offenbar minutenlang auf Thompson gewartet, bevor er das Feuer eröffnete.
„Die Ermittlungen der New Yorker Polizei laufen auf Hochtouren, und wir werden nicht ruhen, bis der Täter identifiziert und festgenommen ist“, erklärte Tisch. Für Hinweise, die zur Verhaftung und Verurteilung des Täters führen, hat die NYPD eine Belohnung von bis zu 10.000 Dollar ausgesetzt.
Angriff während Investorentreffen
Der Vorfall ereignete sich gegen 8 Uhr morgens in der Nähe des New York Hilton Hotels, wo UnitedHealthcare an diesem Tag seine jährliche Investorenkonferenz abhalten wollte. Thompson, gekleidet im Anzug, war auf dem Weg zur Veranstaltung, als der maskierte Täter ihn aus etwa sechs Metern Entfernung mehrfach anschoss.
Nach Angaben der Polizei nutzte der Täter vermutlich einen Schalldämpfer, da Augenzeugen keine Schüsse hörten. Der Angreifer floh anschließend durch eine Seitengasse und entkam auf einem Fahrrad. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich in Richtung Central Park absetzte. Eine Fahndung läuft derzeit, und die Beamten durchkämmen das Gebiet systematisch nach Spuren.
Ein gezieltes Attentat
Die Polizei vermutet, dass es sich bei der Tat um einen gezielten Angriff handelte. Der Täter soll etwa zehn Minuten an der Straßenecke gewartet haben, bevor Thompson erschien. Die genauen Hintergründe der Tat sind jedoch noch unklar. Laut einem Manager einer nahegelegenen Garage, der sich zur Tatzeit in seinem Büro befand, war von den Schüssen nichts zu hören.
„Dies war ein kaltblütiger und gezielter Mord“, sagte ein Ermittlungsbeamter. Bislang gibt es weder Festnahmen noch konkrete Hinweise auf die Identität des Täters. Die NYPD plant eine öffentliche Pressekonferenz, um weitere Details bekanntzugeben.
Reaktionen und Schock in der Geschäftswelt
UnitedHealth Group, die Muttergesellschaft von UnitedHealthcare, zeigte sich erschüttert über den Tod ihres CEO. In einer Stellungnahme hieß es: „Wir sind zutiefst traurig und geschockt über den Verlust unseres Kollegen und Freundes Brian Thompson. Brian war ein hochgeschätzter Kollege und eine Inspiration für alle, die mit ihm gearbeitet haben. Wir arbeiten eng mit der New Yorker Polizei zusammen und bitten um Geduld und Verständnis in dieser schwierigen Zeit.“
Auch die jährliche Investorenkonferenz wurde aufgrund des Vorfalls abrupt abgebrochen. Das Unternehmen erklärte, es handele sich um eine „sehr ernste medizinische Situation“, bevor die tragischen Details bekannt wurden.
Politische Anteilnahme
Brian Thompson, der seit April 2021 CEO von UnitedHealthcare war, hinterlässt eine Lücke nicht nur im Unternehmen, sondern auch in der Gesundheits- und Geschäftswelt. Politiker und Führungskräfte zeigten sich bestürzt über die Nachricht.
Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, nannte Thompsons Tod „einen schrecklichen Verlust für die Geschäftswelt und die Gesundheitsbranche in Minnesota“. Ähnlich äußerte sich die Senatorin Amy Klobuchar, die den Angriff als „entsetzliche und schockierende Gewalttat“ bezeichnete und Thompsons Familie sowie seinen Kollegen ihr Beileid aussprach.
Der Kongressabgeordnete Dean Phillips, ebenfalls aus Minnesota, zeigte sich tief betroffen: „Ich bin entsetzt über die Ermordung meines Wählers Brian Thompson heute Morgen in New York. Meine Gedanken und Gebete sind bei seiner Familie.“
Einflussreicher Konzernchef
Brian Thompson führte UnitedHealthcare, eine Tochtergesellschaft von UnitedHealth Group, dem größten Gesundheitsdienstleister der Welt. Mit einem Umsatz von über 370 Milliarden Dollar im Jahr 2024 ist UnitedHealth Group eines der einflussreichsten Unternehmen der USA. Thompsons Tod wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit in der Geschäftswelt auf, sondern auch zur möglichen Motivation hinter einem so gezielten Angriff.
Die Ermittlungen der NYPD dauern an. Weitere Informationen zu möglichen Hintergründen des Attentats werden in den kommenden Tagen erwartet.
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