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Unsere Meinung: Ferienapartments im Yachthafen Barth

styles66 (CC0), Pixabay
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Interviewer: Frau Bontschev, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mit uns über das Angebot für Ferienapartments im Yachthafen Barth zu sprechen. Das Projekt wird als solide Kapitalanlage beworben, die hohe Renditen und erstklassige Lebensqualität verspricht. Was halten Sie generell von solchen Immobilienprojekten als Anlageform?

Rechtsanwältin Bontschev: Immobilienprojekte, insbesondere im Ferienimmobiliensektor, können für Anleger durchaus attraktiv sein, wenn sie gut durchdacht sind. In diesem Fall haben wir es mit einer Ferienimmobilie in einer beliebten Urlaubsregion an der Ostsee zu tun, die potenziell eine stabile Nachfrage nach Ferienvermietung verspricht. Die direkte Lage am Wasser und die hochwertige Ausstattung machen das Angebot auf den ersten Blick interessant.

Allerdings sollten Anleger beachten, dass der Ferienimmobilienmarkt Schwankungen unterworfen ist, die von Faktoren wie Tourismusentwicklung, allgemeiner wirtschaftlicher Lage und regionaler Infrastruktur abhängig sind. Auch die Eigennutzung von bis zu vier Wochen pro Jahr klingt zunächst verlockend, könnte aber steuerliche Auswirkungen auf die Rendite haben, was man im Vorfeld klären sollte.

Interviewer: Der Anbieter hebt hervor, dass das Projekt hohe Renditen bietet und durch eine professionelle Betreibergesellschaft vermarktet wird. Wie bewerten Sie diese Versprechen?

Rechtsanwältin Bontschev: Hohe Renditeversprechen klingen immer verlockend, aber Anleger sollten hier sehr vorsichtig sein. Es ist wichtig, genau zu prüfen, auf welcher Grundlage diese Renditeprognosen basieren. Ferienimmobilien können zwar attraktive Einkünfte generieren, aber dies hängt von vielen Faktoren ab, etwa von der tatsächlichen Auslastung, den Betriebskosten und möglichen Instandhaltungskosten. Oft wird in solchen Exposés nur der potenzielle Bruttogewinn dargestellt, ohne die laufenden Kosten oder steuerlichen Aspekte genau zu berücksichtigen.

Die Tatsache, dass eine professionelle Betreibergesellschaft für die Vermietung zuständig ist, kann ein Vorteil sein, da sie Erfahrung im Bereich der Ferienvermietung mitbringt. Allerdings sollten Anleger sicherstellen, dass sie die genauen Konditionen des Vermietungsservices kennen. Wie hoch sind die Gebühren? Wie wird die Auslastung prognostiziert? Und wie vertraglich geregelt ist die Auszahlung der Mieteinnahmen? Diese Details sind entscheidend, um ein realistisches Bild der möglichen Rendite zu bekommen.

Interviewer: Ein weiterer Punkt, der erwähnt wird, ist die Möglichkeit der Eigennutzung von bis zu vier Wochen im Jahr. Welche rechtlichen oder steuerlichen Auswirkungen kann dies für die Anleger haben?

Rechtsanwältin Bontschev: Die Eigennutzung einer Ferienimmobilie kann für Anleger steuerliche Konsequenzen haben, insbesondere wenn die Immobilie als Kapitalanlage zur Ferienvermietung genutzt wird. Wenn eine Immobilie als Kapitalanlage deklariert ist und Einkünfte aus Vermietung erzielt werden, kann die Eigennutzung diese steuerlichen Vorteile mindern. Das Finanzamt könnte dann zum Beispiel die Abzugsfähigkeit bestimmter Kosten, wie die Abschreibung oder Betriebskosten, anteilig kürzen.

Auch könnte die Eigennutzung Auswirkungen auf die Umsatzsteuer haben, falls diese beim Erwerb der Immobilie ein Thema war. Es ist daher ratsam, vor dem Erwerb einer solchen Immobilie mit einem Steuerberater zu sprechen, um die genauen Auswirkungen der Eigennutzung zu verstehen und mögliche steuerliche Nachteile zu vermeiden.

Interviewer: In Bezug auf die rechtlichen Absicherungen: Das Exposé verspricht eine Zahlung erst nach Fertigstellung und hebt den erfahrenen Bauträger hervor. Wie sollten Anleger solche Garantien bewerten?

Rechtsanwältin Bontschev: Eine Zahlung erst nach Fertigstellung ist ein positives Zeichen, da sie das Risiko für den Anleger minimiert. Dies bedeutet, dass der Käufer erst nach der Abnahme der Immobilie und deren Schlüsselfertigkeit zahlen muss, was eine gewisse Sicherheit bietet. Es ist jedoch wichtig, genau zu prüfen, ob es in den Verträgen wirklich keine versteckten Vorauszahlungen gibt und ob alle Risiken im Bauprozess, wie etwa Bauverzögerungen oder unerwartete Baukosten, vertraglich abgedeckt sind.

Ein erfahrener Bauträger ist ebenfalls ein gutes Zeichen, da dies auf eine solide Expertise im Bau von Immobilien hinweist. Allerdings sollten Anleger trotzdem eine sorgfältige Prüfung des Bauträgers durchführen, insbesondere hinsichtlich seiner bisherigen Projekte. Ein Blick auf die finanzielle Situation des Bauträgers und eventuelle rechtliche Auseinandersetzungen kann ebenfalls aufschlussreich sein.

Interviewer: Der Kaufpreis für die Apartments beginnt ab 368.000 Euro. Was sollten Anleger in Bezug auf die Finanzierung und potenzielle Wertsteigerungen beachten?

Rechtsanwältin Bontschev: Der Kaufpreis von 368.000 Euro erscheint im Vergleich zu anderen Ferienimmobilienprojekten im Premiumsegment angemessen, insbesondere angesichts der Lage direkt am Wasser. Allerdings sollten Anleger sich nicht nur auf den Kaufpreis konzentrieren, sondern auch die Nebenkosten wie Notargebühren, Grunderwerbsteuer und mögliche zusätzliche Ausstattungskosten mit einkalkulieren. Auch die langfristigen Betriebskosten, wie Instandhaltung, Verwaltung und die Gebühren für den Vermietungsservice, müssen in die Kalkulation einbezogen werden.

Was die Wertsteigerung betrifft, so ist dies im Ferienimmobilienmarkt schwer vorhersehbar. Eine exzellente Lage am Wasser kann langfristig wertsteigernd wirken, aber es gibt keine Garantie dafür. Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass Immobilienwertentwicklungen von vielen externen Faktoren abhängig sind, wie etwa wirtschaftlichen Entwicklungen, Änderungen in der Tourismusbranche oder Umweltfaktoren.

Interviewer: Abschließend, Frau Bontschev, was wäre Ihr genereller Rat für Anleger, die sich für ein solches Ferienimmobilienprojekt interessieren?

Rechtsanwältin Bontschev: Mein Rat wäre, dieses Angebot wie jede andere Kapitalanlage sorgfältig zu prüfen. Ferienimmobilien können eine lohnende Investition sein, aber sie bergen auch spezifische Risiken. Anleger sollten eine umfassende Due-Diligence-Prüfung durchführen, die sowohl rechtliche, steuerliche als auch finanzielle Aspekte abdeckt. Es wäre ratsam, sich vor dem Kauf ausführlich beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass die Immobilie den persönlichen Anlagezielen entspricht und die Rahmenbedingungen, insbesondere die Renditeprognosen, realistisch sind.

Gleichzeitig sollten Anleger nicht vergessen, dass der Ferienimmobilienmarkt volatil sein kann. Es ist wichtig, alle Risiken sorgfältig zu kalkulieren und die langfristige Perspektive im Auge zu behalten. Wenn man dies alles im Hinterkopf behält und eine solide Finanzierung sicherstellt, könnte dieses Projekt durchaus eine interessante Investitionsmöglichkeit darstellen.


Interviewer: Vielen Dank, Frau Bontschev, für Ihre wertvollen Einblicke!

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