Wenige Tage nach der Eröffnung einer Moschee mit Hunderten Teilnehmern sind Demonstrationen zum achten Jahrestag der regierungskritischen Gezi-Proteste in Istanbul verboten worden. Versammlungen und Demonstrationen rund um den Taksim-Platz seien untersagt, teilte das zuständige Bezirksamt im Istanbuler Stadtteil Beyoglu gestern mit. Der Zusammenschluss Taksim Dayanismasi (Taksim-Solidarität) hatte zu einer Versammlung am Abend in der Nähe des Platzes aufgerufen. Bereits im Voraus wurde dieser großräumig mit Gittern abgesperrt.
Ende Mai 2013 hatten die Gezi-Proteste auf dem Platz ihren Ausgang genommen. Sie richteten sich ursprünglich gegen ein geplantes Bauprojekt auf dem Areal des Gezi-Parks auf dem Taksim. Die Demonstrationen weiteten sich zu landesweiten Protesten gegen den damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und die regierende islamisch-konservative AKP aus. Die Regierung ließ die Proteste brutal niederschlagen. Es gab zahlreiche Verletzte und mehrere Todesopfer.
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