Die jüngste Initiative von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, die Eltern die Möglichkeit geben würde, sich telefonisch von der Arbeit freistellen zu lassen, um kranke Kinder zu pflegen, hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Laut einem Bericht der „Rheinischen Post“ drängt Lauterbach in einem Brief an die Dachorganisationen von Kassenärzten und Krankenkassen darauf, solch eine Regelung für die sogenannten Kinderkrankentage zu treffen.
Die Idee hinter dieser Maßnahme ist, die Arztpraxen zu entlasten und das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Insbesondere in Zeiten von anhaltenden Gesundheitskrisen, wie der COVID-19-Pandemie, ist die Reduzierung des Ansturms auf medizinische Einrichtungen sicherlich ein relevantes Anliegen.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die die Wirksamkeit und Durchführbarkeit einer telefonischen Krankschreibung für die Pflege kranker Kinder in Frage stellen. Sie verweisen darauf, dass eine solche Regelung potenziell missbraucht werden könnte und die tatsächlichen Gründe für eine Abwesenheit vom Arbeitsplatz schwer zu überprüfen wären. Darüber hinaus könnte die Einführung solcher Maßnahmen komplex sein und eine Überlastung der Hotlines und Praxen von Ärzten mit sich bringen.
Es bleibt abzuwarten, wie diese Initiative weiterentwickelt wird und wie sie in der Praxis umgesetzt werden kann, ohne potenzielle Missbräuche zu fördern oder die Gesundheitssysteme weiter zu belasten.
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