Die französische Marine untersucht Vorwürfe, dass Soldaten in Lorient vermummt und in Zivilkleidung gewaltsame Angriffe verübt haben sollen. Das Verteidigungsministerium in Paris hat eine Untersuchung eingeleitet, möchte jedoch vorerst keine Stellungnahme abgeben, bis die Ergebnisse vorliegen.
Fotos der örtlichen Zeitung „Le Telegramme“ zeigen vermummte Personen, die auf Protestierende einschlagen.
Laut einem Bericht ließ die Polizei die vermummten Personen gewähren, weil sie ihnen angeblich geholfen hätten. Später stellte die Polizei jedoch fest, dass ihr Vorgehen zu gewaltsam war.
Ein 25-jähriger Mann, der Teil der Streitkräfte ist, berichtete in einem Interview mit der Zeitung „Ouest-France“, dass er und etwa 30 Kollegen die Polizei unterstützen. Der Staatsanwalt von Lorient, Stephane Kellenberger, erklärte, dass ohne rechtliche Beschwerden oder konkrete Beweise keine Ermittlungen eingeleitet werden können.
Der Bürgermeister von Lorient, Fabrice Loher, konnte die Ereignisse nicht bestätigen, sagte aber, dass er „Menschen mit Masken“ gesehen habe und annahm, es seien Randalierer.
In der vergangenen Woche wurden in ganz Frankreich über 3.500 Menschen bei gewaltsamen Protesten festgenommen. Die Proteste waren eine Reaktion auf den Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle in einem Pariser Vorort. In Lorient wurden am Freitagabend vier Personen festgenommen.
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