Die österreichische Bundesstelle für Sicherheitsuntersuchungen (SUB) hat eine Untersuchung zu einem Vorfall eingeleitet, bei dem ein Airbus der Austrian Airlines am vergangenen Wochenende in ein schweres Hagel-Unwetter geraten war. Das bestätigte der Mutterkonzern Lufthansa auf Anfrage.
Der Flug mit der Flugnummer OS1472 war am Samstag, den 10. Juni 2023, von Istanbul nach Wien unterwegs, als er in der Nähe des Flughafens Schwechat in eine Gewitterzelle mit starkem Hagel einflog. Fotos des Flugzeugs nach der Landung zeigen eine stark beschädigte Nase sowie Cockpit-Fenster, die durch den Hagelschlag nahezu undurchsichtig geworden waren.
Experten äußerten Kritik am Vorgehen der Piloten, da diese offenbar nicht versucht hatten, die Flugroute an die widrigen Wetterbedingungen anzupassen. Üblicherweise stehen den Flugzeugführern Wetterradar-Systeme zur Verfügung, mit denen sie gefährliche Unwetter frühzeitig erkennen und umfliegen können.
Die Lufthansa erklärte, man nehme den Vorfall sehr ernst und unterstütze die Untersuchung der SUB uneingeschränkt. Die Sicherheit von Passagieren und Besatzung habe oberste Priorität. Zu Details des Vorfalls und möglichen Versäumnissen der Crew wollte sich die Fluggesellschaft mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.
Bemerkenswert ist, dass trotz der schweren Schäden am Flugzeug offenbar niemand an Bord verletzt wurde. Die Maschine konnte sicher in Wien landen, wo die Passagiere das Flugzeug verließen. Der Airbus wurde anschließend für weitere Untersuchungen und Reparaturen aus dem Verkehr gezogen.
Der Vorfall wirft erneut Fragen nach dem Umgang von Fluggesellschaften mit Extremwetterlagen auf. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Zwischenfälle gegeben, bei denen Flugzeuge durch Gewitter, Turbulenzen oder Hagel beschädigt wurden. Experten fordern daher eine noch bessere Ausbildung der Piloten sowie den Einsatz modernster Technologien zur Wettervorhersage und -umgehung.
Die SUB wird nun untersuchen, ob und inwieweit menschliches Versagen oder technische Mängel zu dem gefährlichen Flug beigetragen haben. Mit Ergebnissen ist in einigen Wochen bis Monaten zu rechnen. Austrian Airlines und Lufthansa erklärten, man werde die Erkenntnisse der Behörde auswerten und daraus entsprechende Konsequenzen ziehen.
Kommentar hinterlassen