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Untersuchung: Militäraktionen beeinflussten Ermordung von Geiseln in Gaza

Save_Palestine (CC0), Pixabay
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Eine Untersuchung des israelischen Militärs hat ergeben, dass die Bodenoperationen seiner Truppen im Gazastreifen im August wahrscheinlich zur Ermordung von sechs Geiseln durch die Hamas beigetragen haben.

Laut der Untersuchung hatten die „schrittweisen und vorsichtigen Bodenaktivitäten in der Region einen indirekten Einfluss auf die Entscheidung der Terroristen, die sechs Geiseln zu töten“.

Die Truppen waren sich laut Bericht nicht bewusst, dass sich Geiseln in der Nähe des Einsatzgebiets in der Region Rafah befanden. Die Leichen der Geiseln wurden später in einem unterirdischen Schacht im Tal-al-Sultan-Gebiet entdeckt. Die Hamas hatte die Geiseln offenbar unmittelbar vor dem Eintreffen der Soldaten getötet.

Reaktionen und Forderungen

Die Morde lösten in Israel große Wut und Proteste aus. Hunderttausende Menschen gingen auf die Straßen und forderten die Regierung auf, einen Waffenstillstand mit der Hamas zu erreichen, um weitere Geiseln zu retten.

Das Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien kommentierte die Untersuchung mit den Worten, sie zeige erneut, dass die Rückkehr aller während des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 gefangengenommenen Geiseln nur durch ein Abkommen möglich sei.

Die Regierung von Premierminister Benjamin Netanyahu steht seitdem unter wachsendem Druck. Kritiker werfen ihm vor, nicht genug getan zu haben, um die Freilassung der Geiseln zu sichern.

Der militärische Kontext

Nach dem verheerenden Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023, bei dem 251 Israelis und Ausländer entführt wurden, reagierte Israel mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen.

Laut dem von der Hamas geführten Gesundheitsministerium in Gaza wurden während des 14 Monate andauernden Krieges über 45.000 Palästinenser getötet. Die UN und Hilfsorganisationen haben die humanitäre Lage als „apokalyptisch“ beschrieben. Fast zwei Millionen Menschen – rund 90 % der Bevölkerung des Gazastreifens – sind laut UN vertrieben worden.

Hilfsorganisationen werfen Israel vor, bewusst Hilfslieferungen in die Enklave zu blockieren, was das Land bestreitet.

Die Geiselsituation

Von den 251 Geiseln, die im Oktober 2023 von der Hamas verschleppt wurden, befinden sich nach israelischen Angaben noch 96 Geiseln in Gefangenschaft, darunter 62, von denen angenommen wird, dass sie noch am Leben sind.

Vier weitere Geiseln werden bereits seit den Jahren 2014 und 2015 festgehalten.

Verhandlungen ohne Durchbruch

Israel und die Hamas führen weiterhin indirekte Verhandlungen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu sichern. Premierminister Netanyahu erklärte kürzlich, es gebe „gewisse Fortschritte“, machte jedoch keine Angaben darüber, wann ein Abkommen abgeschlossen werden könnte.

Palästinensische Beamte sagten der BBC, dass die Parteien einem Deal sehr nahe seien. Ein echter Durchbruch blieb jedoch bislang aus.

Fazit

Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen die Tragik des anhaltenden Konflikts. Die Ermordung der Geiseln unterstreicht die Komplexität und die Herausforderungen bei militärischen Operationen in einer dicht besiedelten und von Gewalt geprägten Region. Während der Druck auf die israelische Regierung wächst, wird deutlich, dass die Freilassung der verbleibenden Geiseln nur durch intensive Verhandlungen erreicht werden kann.

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