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Update: Feuer in Californien

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Verheerende Waldbrände in Südkalifornien – Tausende in Gefahr

Die verheerenden Waldbrände, die derzeit Südkalifornien heimsuchen, haben bereits Tausende von Menschen zur Evakuierung gezwungen und ganze Gemeinden verwüstet. In der Region Los Angeles kämpfen Feuerwehrleute gegen drei schnell wachsende Großbrände: den Palisades-, Eaton- und Hurst-Brand. Angetrieben von extrem starken Winden und begünstigt durch anhaltende Dürrebedingungen, breiten sich die Flammen mit alarmierender Geschwindigkeit aus.

Die aktuelle Lage

Die Brände haben sich in den vergangenen Stunden massiv ausgebreitet. Der Palisades-Brand, der bereits nahezu 3.000 Acres (ca. 12 Quadratkilometer) erfasst hat, ist der größte der drei Brände. Der Eaton-Brand nahe Pasadena hat rund 1.000 Acres verschlungen, während der kleinere Hurst-Brand nördlich von San Fernando etwa 500 Acres erfasst hat.

Alle drei Brände befinden sich aktuell bei 0% Eindämmung, was bedeutet, dass die Feuerwehr bislang keine Kontrolle über die Feuer gewonnen hat. Die Winde, die in der Nacht Geschwindigkeiten von bis zu 100 mph (160 km/h) erreichten, haben die Löscharbeiten erheblich erschwert. Flugzeuge und Helikopter, die für die Brandbekämpfung eingesetzt werden sollten, mussten am Boden bleiben, da die Winde einen sicheren Einsatz unmöglich machten.

Zerstörung und Evakuierungen

Die Brände haben nicht nur zahlreiche Wohnhäuser zerstört, sondern auch bedeutende kulturelle und religiöse Stätten. In Pasadena wurde die historische Pasadena Jewish Temple and Center, die seit 1921 besteht, durch den Eaton-Brand vollständig zerstört.

In Malibu fiel das beliebte Fischrestaurant Reel Inn, das seit 36 Jahren existierte, den Flammen des Palisades-Brandes zum Opfer. Auch mehrere Schulen, darunter die berühmte Palisades Charter High School, wurden zerstört.

Evakuierungsbefehle wurden für mehr als 30.000 Menschen erlassen, die aus rund 10.000 Haushalten stammen. Betroffen sind unter anderem die Regionen entlang des Pacific Coast Highways, Malibu, Santa Clarita, Altadena und Teile von Calabasas. Bewohner fliehen vor den Flammen, oft unter chaotischen Bedingungen. In Pasadena mussten ältere Menschen aus einem Pflegeheim in Eile evakuiert werden, viele davon nur in dünnen Kleidern und ohne Schuhe.

Gefahren für die Gesundheit

Der Präsident der California Professional Firefighters, Brian Rice, warnt eindringlich davor, sich den Bränden zu nähern. „Der Rauch ist eine toxische Suppe“, erklärte er. Nicht nur Vegetation, sondern auch Häuser mit petrochemischen Materialien brennen und setzen giftige Substanzen frei. Touristen und Schaulustige werden daher aufgefordert, sich von den betroffenen Gebieten fernzuhalten.

Herausforderungen für die Feuerwehr

Mehr als 1.400 Feuerwehrleute sind derzeit im Einsatz, viele von ihnen in Schichten von bis zu 48 Stunden. Die Bedingungen sind extrem: schwieriges Gelände, starke Winde und die dichte Besiedlung der Gebiete erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte erheblich.

„Wir stehen komplett im Bann des Windes“, sagte Brian Rice, Präsident der Feuerwehrgewerkschaft. „Solange sich der Wind nicht beruhigt, können wir keine Kontrolle über die Brände gewinnen.“ Feuerwehrleute erleiden Verletzungen wie Rauchvergiftungen, Augenreizungen, Zerrungen und Verstauchungen. Dennoch gibt es bisher keine Berichte über Todesfälle unter den Feuerwehrleuten.

Ein weiteres Problem sind die engen Straßen in den betroffenen Gebieten, die die Evakuierung und den Zugang für Einsatzfahrzeuge behindern. Viele Menschen mussten ihre Autos aufgeben, um zu Fuß zu fliehen. Einsatzkräfte berichten von blockierten Zufahrtsstraßen, was die Brandbekämpfung zusätzlich erschwert.

Klima und Umweltbedingungen

Die extremen Wetterbedingungen, einschließlich der starken Santa-Ana-Winde und anhaltender Dürre, tragen maßgeblich zur Ausbreitung der Brände bei. Während Nordkalifornien in den letzten Monaten außergewöhnlich hohe Niederschläge verzeichnete, herrscht in Südkalifornien extreme Trockenheit. Seit Oktober sind mehr als 83% von Los Angeles County von moderater Dürre betroffen.

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität solcher Brände erhöht. Höhere Temperaturen entziehen der Vegetation Feuchtigkeit und machen sie anfälliger für Brände. „Je trockener der Brennstoff, desto leichter entzündet er sich“, erklärte Mike Flannigan, Professor für Waldbrandforschung an der Universität Alberta.

Ausblick und Empfehlungen

Die nächsten Stunden werden laut Meteorologen entscheidend sein. Sollte der Wind nachlassen, könnten Feuerwehrleute Fortschritte bei der Eindämmung der Brände erzielen. Doch die Prognosen bleiben besorgniserregend: Die Winde könnten bis zum Ende des Tages anhalten und weitere Brände entfachen.

Für Betroffene gelten folgende Empfehlungen:

  • Halten Sie sich über Evakuierungsanweisungen auf dem Laufenden.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit dem Rauch. Bleiben Sie, wenn möglich, in geschlossenen Räumen mit abgedichteten Fenstern.
  • Falls Sie sich in einem Fahrzeug in der Nähe eines Brandes befinden, bleiben Sie im Auto und versuchen Sie, die Gefahrenzone vorsichtig zu verlassen.

Fazit

Die Waldbrände in Südkalifornien verdeutlichen erneut die zerstörerischen Auswirkungen von Naturkatastrophen in einer sich wandelnden Umwelt. Tausende Menschen stehen vor ungewisser Zukunft, und die Einsatzkräfte setzen alles daran, Leben und Eigentum zu schützen. Während die Winde nachlassen könnten, bleibt die Lage weiterhin kritisch.

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