Ein Urteil in Coahuila, Mexiko, das Abtreibungen 2021 als verfassungswidrig einstufte, löste eine landesweite Bewegung aus. Aguascalientes schloss sich letzte Woche als zwölfter von 31 Bundesstaaten der Straffreiheit nach Abtreibungen an. Der Oberste Gerichtshof erklärte bereits 2021 ein absolutes Abtreibungsverbot für verfassungswidrig, obwohl das Strafgesetzbuch immer noch Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren vorsah. Aufgrund des Urteils müssen diese Strafen im ganzen Land aufgehoben werden.
Das Gericht erklärte, das System, das Abtreibungen im Bundesstrafgesetzbuch unter Strafe stellte, verletze die Menschenrechte von Frauen und gebärfähigen Menschen. Dies reflektiert den Trend in Lateinamerika, Abtreibungsbeschränkungen aufzuheben, oft als „grüne Welle“ bezeichnet. Argentinien und Kolumbien hatten bereits Abtreibungen entkriminalisiert.
In den USA verschärft sich hingegen die Lage, nachdem der Oberste Gerichtshof 2022 das Grundsatzurteil Roe vs. Wade zum Schutz des Rechts auf Abtreibung aufgehoben hat. Viele konservative Bundesstaaten haben Abtreibungen verboten oder stark eingeschränkt. Frauen aus den USA suchen vermehrt Hilfe in Mexiko für schwangerschaftsabbrechende Medikamente.
Die NGO GIRE in Mexiko begrüßte das Urteil, da nun keine Strafen mehr für Abtreibungen drohen und öffentliche Krankenhäuser im ganzen Land kostenlose Abtreibungen anbieten müssen.
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