Das Urteil des obersten US-Gerichts, das sich gegen die Bevorzugung von Minderheiten an Universitäten richtet, hat Auswirkungen auf die Wirtschaft. Ein Bundesberufungsgericht hat gestern eine einstweilige Verfügung erlassen, die einem Risikokapitalfonds – dem Fearless Fund – vorläufig verbietet, gezielt Unternehmen von schwarzen Frauen zu fördern. Zwei von drei Richtern des in Atlanta ansässigen Gerichts stimmten einem Antrag der American Alliance for Equal Rights zu.
Die American Alliance for Equal Rights wirft dem Fearless Fund vor, durch seine Förderpolitik andere Bevölkerungsgruppen zu diskriminieren. Ein erstes Gesuch um eine einstweilige Verfügung war am Dienstag von einem untergeordneten Gericht abgelehnt worden. Edward Blum, der Leiter der American Alliance, äußerte sich zufrieden über das jüngste Urteil. Eine Reaktion des Fearless Fund steht derweil noch aus.
Edward Blum ist ebenfalls Gründer einer anderen Gruppe, die maßgeblich an dem Urteil des Supreme Court vom Juni beteiligt war. Dieses Urteil untersagt die Bevorzugung von Minderheiten wie Afroamerikanern und Hispanics bei der Zulassung zu Universitäten, da solche Praktiken – bekannt unter dem Begriff „affirmative action“ – gegen den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung verstoßen.
Obwohl zwischen den beiden Fällen keine direkte rechtliche Verbindung besteht, wirft der Fall des Fearless Fund grundlegende Fragen auf. Es ist unklar, ob die Vorgehensweise des Fonds gegen den Civil Rights Act von 1866 verstößt. Dieses Gesetz, welches in der Zeit des Bürgerkriegs verabschiedet wurde, verbietet Diskriminierung bei Verträgen unter anderem.
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