Das Landgericht hat drei ehemalige Vorstandsmitglieder des Zahlungsdienstleisters Wirecard zu Schadenersatz in Höhe von 140 Millionen Euro verurteilt. Nach Einschätzung des Gerichts haben sie bei der Vergabe eines Kredits sowie bei der Emission von Schuldverschreibungen zumindest fahrlässig gehandelt und müssen daher für den entstandenen Schaden aufkommen. Der Richter stellte klar, dass ihr Verhalten den Schaden maßgeblich verursacht hat.
Einer der Verurteilten ist der frühere Wirecard-Vorstandsvorsitzende Markus Braun, der seit mittlerweile vier Jahren in Untersuchungshaft sitzt. Ihm wird vorgeworfen, gemeinsam mit weiteren Beteiligten die Bilanzen des Unternehmens systematisch gefälscht zu haben. Laut Anklage haben diese Manipulationen dazu geführt, dass Banken, die Kredite an Wirecard vergeben hatten, um insgesamt 3,1 Milliarden Euro geschädigt wurden.
Beobachter des Prozesses gehen davon aus, dass die verurteilten Vorstände Berufung gegen das Urteil einlegen werden. Sollte dies der Fall sein, wird sich das Verfahren in die nächste Instanz verlagern. Der Fall Wirecard bleibt damit einer der größten Finanzskandale in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, der weiterhin die Justiz und die Öffentlichkeit beschäftigt.
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