Die Hammerattacke auf Paul Pelosi, den Ehemann der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, wird strenger bestraft als ursprünglich angenommen. In einem zweiten Gerichtsverfahren auf Bundesstaatenebene im kalifornischen San Francisco wurde der Angreifer zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt, wie mehrere US-Medien gestern berichteten. Bereits im Mai war der Täter in einem ersten Verfahren auf Bundesebene zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Paul Pelosi, heute 84 Jahre alt, war Ende 2022 – nur wenige Tage vor den US-Kongresswahlen – im Haus der Pelosis in San Francisco brutal angegriffen worden. Der Angriff hinterließ bei ihm schwere Verletzungen, darunter einen Schädelbruch sowie Schäden am rechten Arm und an den Händen, die operativ behandelt werden mussten. Der Täter hatte es ursprünglich auf Nancy Pelosi, die damalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses, abgesehen. Da er sie jedoch nicht antraf, wandte er sich gegen ihren Ehemann. Der Angreifer wurde noch am Tatort festgenommen.
Der Überfall sorgte damals in den USA für große Bestürzung und entfachte eine landesweite Diskussion über politisch motivierte Gewalt. US-Medien enthüllten, dass der Angreifer auf seinen Onlineprofilen Verschwörungstheorien und Falschinformationen über angeblichen Wahlbetrug bei den Präsidentschaftswahlen 2020 teilte – inspiriert von Aussagen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump.
Laut Polizei soll der Täter geplant haben, Nancy Pelosi als Geisel zu nehmen und ihr „die Kniescheiben zu brechen“. Sein Ziel war es, sie in einen Rollstuhl zu zwingen, um ein Zeichen an andere Kongressabgeordnete zu senden und sie daran zu erinnern, dass „ihre Handlungen Konsequenzen haben“.
Der Fall hat in den USA nicht nur eine Debatte über die zunehmende politische Radikalisierung entfacht, sondern auch die Frage aufgeworfen, wie politische Führungspersönlichkeiten und ihre Familien in Zukunft besser vor gewaltsamen Angriffen geschützt werden können.
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