In Thüringen sorgt ein weiteres Urteil gegen die rechte Szene für Schlagzeilen. Das Oberlandesgericht in Jena verhängte Haftstrafen gegen vier Mitglieder der Eisenacher Neonazi-Kampfsportgruppe „Knockout 51“. Die Strafen reichen von mehr als zwei Jahren bis zu knapp vier Jahren.
Die Angeklagten wurden unter anderem wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung, Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffenrecht schuldig gesprochen. Die Bundesanwaltschaft hob in ihrem Plädoyer hervor, dass die Gruppe unter dem Vorwand des gemeinsamen Kampfsporttrainings junge Männer gezielt für Anschläge auf Polizisten und Angehörige der linken Szene ausgebildet habe.
Das Gericht kam jedoch zu dem Schluss, dass die Angeklagten die Anwendung tödlicher Gewalt nur für den Verteidigungsfall trainierten und sah daher von höheren Strafen ab. Diese Entscheidung hat in der Öffentlichkeit für teils heftige Reaktionen gesorgt, da die Bedrohung durch extremistische Gewalt und die Ausbildung solcher Gruppen weiterhin ein sensibles und ernstes Thema bleibt.
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