Unter der Trump-Regierung berichten US-Bürger und legale Aufenthaltsberechtigte vermehrt von strenger Kontrolle an den US-Grenzen. Der verstärkte Fokus auf sogenannte „Enhanced Vetting“-Maßnahmen sorgt bei vielen Reisenden für Verunsicherung – selbst bei Inhabern gültiger Visa oder US-Pässen.
Reisende wie Keylin Rivera, eine US-amerikanisch-kolumbianische Doppelbürgerin und Harvard-Studentin, schildern, dass sie nach Auslandsreisen an Flughäfen beiseitegenommen, befragt und durchsucht wurden – offiziell im Rahmen zufälliger Kontrollen. Auch die Durchsuchung persönlicher Geräte wie Handys gehört zunehmend zur Praxis, wie Anwälte bestätigen.
„Diese Maßnahmen treffen nicht nur Ausländer, sondern auch Bürger und Greencard-Inhaber“, warnt Glenn Schieck, Einwanderungsanwalt. „Die Befugnisse der Grenzbeamten sind weitreichend – unabhängig vom Status der Einreisenden.“
Laut USA TODAY wurde in den letzten Wochen mehreren Personen trotz gültiger Aufenthaltstitel die Einreise verweigert oder sie wurden sogar abgeschoben – darunter Studierende, Professoren und Arbeitnehmende mit gültigen Visa. Prominente Fälle wie die Abschiebung der libanesisch-amerikanischen Medizinerin Rasha Alawieh oder die drohende Deportation einer südkoreanischen Columbia-Studentin tragen zur allgemeinen Verunsicherung bei.
Einreisende berichten, dass sie aus Angst vor Kontrollen ihre Social-Media-Profile vorab löschen oder Gesichtsentsperrung auf ihren Handys deaktivieren. Universitäten und Rechtsberater raten internationalen Studierenden zur Vorsicht bei Auslandsreisen.
Ein geplanter Einreisestopp für Personen aus über 40 Ländern könnte die Situation weiter verschärfen. Laut Experten könnten auch gültige Visa nachträglich aufgehoben werden, falls die neue Regelung in Kraft tritt.
Rechtsexpertin Lynn Damiano Pearson vom National Immigration Law Center warnt vor der zunehmenden Vermischung von Einwanderungsrecht und Sicherheitsmaßnahmen: „Wir sehen, wie sich diese Verschärfungen auch auf US-Bürger auswirken. Das betrifft uns alle.“
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