US-Präsident Joe Biden hat den Ausbau der Infrastruktur für den Export von Flüssigerdgas (LNG) gestoppt. Er begründet dies mit dem Klimawandel. Die Entscheidung könnte insbesondere für Europa von Bedeutung sein.
In den vergangenen Jahren hat die USA ihre Schiefergasproduktion erheblich ausgeweitet und ist damit zum weltweit größten Exporteur von LNG geworden. Derzeit sind sieben Exportterminals in Betrieb, und weitere sind in der Planung. Deutschland ist ein bedeutender Kunde.
Biden erklärte, es sei entscheidend, die Klimakrise als „eine existenzielle Bedrohung“ anzuerkennen. Die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Gas trägt zur globalen Erwärmung bei.Die US-Energieministerin Jennifer Granholm erklärte, die Entscheidung sei „ein wichtiger Schritt, um die Klimakrise zu bekämpfen“. Es sei notwendig, den Marktbedarf, die langfristige Nachfrage, das Angebot und Umweltaspekte besser zu verstehen. Bis diese Aspekte bewertet sind, werden keine neuen Exportlizenzen erteilt.
Die Entscheidung betrifft insbesondere Europa, das seine Abhängigkeit von US-Flüssigerdgas seit dem Russland-Ukraine-Konflikt zunehmend erhöht hat. Vertreter der US-Energiewirtschaft hatten sich in einem Schreiben an Ministerin Granholm für Arbeitsplätze in der Erdgasindustrie in den USA und die Energieversorgungssicherheit Europas ausgesprochen.
Deutsche Umweltgruppen haben die Ankündigung gelobt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßte die Entscheidung und erklärte, dass erstmals US-LNG-Exportterminals sowohl auf ihre Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt als auch auf Menschenrechtsverletzungen hin untersucht würden.Petter Lyden von der Organisation Germanwatch lobte ebenfalls Bidens Haltung gegenüber fossilem Gas und forderte Deutschland und die EU auf, ihre Abhängigkeit von Gas angesichts der sich verändernden globalen Energielandschaft und der Verpflichtungen, die auf den letzten Klimakonferenzen zur Abkehr von fossilen Brennstoffen getroffen wurden, schnell zu reduzieren.
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