Das US-Gesundheitsministerium hat angekündigt, rund 11,4 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln für staatliche und lokale Gesundheitsbehörden zurückzufordern, die während der Corona-Pandemie bereitgestellt worden waren. Die abrupten Kürzungen kommen für viele betroffene Einrichtungen überraschend und sorgen nach eigenen Angaben für „Chaos und Unsicherheit“.
Die Mittel waren ursprünglich für Corona-Tests, Impfprogramme und Gesundheitsprojekte für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen vorgesehen, sollen aber nun laut Ministerium nicht weiter ausgezahlt werden. Die Regierung begründet den Schritt mit dem offiziellen Ende der Pandemie und einem Strategiewechsel hin zur Bekämpfung chronischer Krankheiten.
„HHS wird keine Milliarden von Steuergeldern mehr für eine nicht mehr existierende Pandemie verschwenden“, hieß es in einer Erklärung des US-Gesundheitsministeriums. Künftig wolle man „Projekte fördern, die Präsident Trumps Ziel unterstützen, Amerika gesünder zu machen“.
Gesundheitsexpertinnen und -experten warnen jedoch vor den Folgen. Laut Brian Castrucci von der de Beaumont Foundation gefährden die Kürzungen landesweit Programme, Arbeitsplätze und die Sicherheit der Bevölkerung. Auch die Modernisierung von Datenbanken, Laborinfrastruktur, Krankheitsüberwachung und Vorbereitung auf neue Ausbrüche – etwa Masern oder Vogelgrippe – sei betroffen.
In Minnesota enden mit dem Schritt bereits zugesagte Zuschüsse in Höhe von 226 Millionen Dollar. Auch andere Bundesstaaten melden massive Einbußen: In Colorado etwa muss das Gesundheitsamt von Mesa County mit einem Verlust von 350.000 Dollar rechnen – rund 12 % des Personals sind gefährdet.
„Diese Finanzierung betrifft nicht nur COVID“, sagte Xavier Crockett, Direktor des Gesundheitsamts in Mesa County. „Es geht um die Grundstruktur des öffentlichen Gesundheitsschutzes. Ohne diese Mittel sind wir nicht nur unvorbereitet auf die nächste Krise – wir schwächen das System, das unsere Gemeinschaften täglich schützt.“
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