Smartphone kaputt? Schnell ein neues kaufen – bevor es teurer wird. So dachte Richard Medina aus New York, als die Kamera seines iPhones den Geist aufgab. Mit neuen US-Zöllen in der Pipeline griff er sofort zum Hörer, um sich ein Ersatzgerät zu sichern. Tage später erfuhr er: Smartphones sind doch von den Zöllen ausgenommen. Zu spät.
„Ich kann mit dem Präsidenten einfach nicht mehr Schritt halten“, sagt Medina. Und mit dieser Meinung ist er nicht allein.
Seit Präsident Donald Trump Anfang April eine Welle neuer Strafzölle angekündigt hat, herrscht in vielen US-Haushalten Unsicherheit. Die Maßnahmen treffen nicht nur große Industrien – sondern auch den Alltag der Verbraucher. Kleidung, Elektronik, Schuhe und selbst Regenschirme könnten teurer oder schwerer erhältlich werden. Die Folge: Hamsterkäufe, Verwirrung – und wachsendes Unbehagen.
Besonders hart trifft es Importe aus China, auf die nun Zölle von bis zu 145 % erhoben werden. Aber auch andere Länder wie Kanada, Mexiko und die EU sind betroffen. Insgesamt liegt die durchschnittliche Zollbelastung für Importe in die USA inzwischen so hoch wie seit über 100 Jahren nicht mehr.
Trump hat die Zölle mehrmals kurzfristig angepasst – etwa mit einer 90-tägigen Pause für EU-Produkte und der überraschenden Ausnahmeregelung für Smartphones. Doch das Hin und Her lässt viele ratlos zurück.
„Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll“, sagt Anna Woods aus Brooklyn, deren neunjähriger Sohn bald ins Sommerlager geht. Sogar das Camp warnte davor, dass T-Shirts und Ausrüstung teurer werden könnten. „Ich habe das Gefühl, wir leben in unsicheren Zeiten. Alles wird teurer.“
Die Sorge vieler Amerikaner: Was heute noch günstig ist, könnte morgen schon unerschwinglich sein – oder gar nicht mehr zu bekommen.
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