Der rechtskonservative Richter Samuel Alito vom Obersten US-Gerichtshof steht erneut in der Kritik. Ein weiterer Bericht behauptet, dass vor seinem Haus eine Flagge gehisst wurde, die mit dem Sturm auf das Kapitol in Verbindung gebracht wird.
Der demokratische Minderheitenführer im US-Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, forderte gestern, dass Alito sich von allen Fällen zurückziehen müsse, die mit dem Angriff auf das Parlament zu tun haben. „Er sollte keinen Anteil daran haben“, erklärte Jeffries entschieden.
Die „New York Times“ hatte Fotos veröffentlicht, die das Ferienhaus des Richters im US-Staat New Jersey im vergangenen Sommer zeigen. Vor dem Haus wehte eine Flagge mit einer Pinie und dem Schriftzug „An Appeal to Heaven“. Diese Symbolik, die tief in der US-Geschichte verwurzelt ist, wurde zuletzt von ultrarechten Christen verwendet.
Am 6. Januar 2021 trugen einige Anhänger von Donald Trump diese Flagge bei sich, als sie das Kapitol stürmten. Trump hatte zuvor behauptet, durch Betrug um den Wahlsieg gebracht worden zu sein und seine Anhänger damit aufgewiegelt.
Bereits vergangene Woche hatte die „New York Times“ berichtet, dass am 17. Januar 2021 eine auf dem Kopf stehende US-Flagge vor Alitos Haus in Alexandria, Virginia, gehisst war – nur wenige Tage nach dem Kapitol-Sturm. Diese Symbolik, die ebenfalls von Trumps Anhängern verwendet wird, spielte bei den Krawallen eine Rolle.
Alito erklärte gegenüber der Zeitung, dass seine Ehefrau die umgedrehte Flagge infolge eines politischen Streits mit Nachbarn gehisst habe. Der republikanische Senator Lindsey Graham kommentierte dies als „kein gutes Urteilsvermögen“.
Diese Vorfälle werfen ernsthafte Fragen über Alitos Unparteilichkeit und Urteilsfähigkeit auf, insbesondere in Bezug auf die Ereignisse rund um den Kapitol-Sturm. Kritiker fordern eine gründliche Untersuchung und gegebenenfalls Konsequenzen für den Richter.
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