Die US-amerikanische Lebensmittelbehörde FDA hat angekündigt, alle petrolbasierten, synthetischen Lebensmittelfarbstoffe schrittweise aus dem US-Lebensmittelangebot zu verbannen. Grund sind wachsende gesundheitliche Bedenken, vor allem hinsichtlich der Wirkung auf Kinder.
Laut FDA-Kommissar Dr. Marty Makary leben amerikanische Kinder seit Jahrzehnten in einer „toxischen Suppe synthetischer Chemikalien“. Zwar sei der Verzicht auf künstliche Farbstoffe keine Wundermedizin gegen chronische Krankheiten, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Die Farbstoffe – darunter Rot Nr. 3 und 40, Gelb Nr. 5 und 6, Blau Nr. 1 und 2 sowie Grün Nr. 3 – sind in Süßwaren, Frühstückscerealien, Getränken und sogar Medikamenten weit verbreitet. Studien deuten auf mögliche Zusammenhänge mit Verhaltensstörungen bei Kindern, Krebsrisiken und zellschädigenden Effekten hin.
Die FDA plant, diese Stoffe bis Ende 2026 aus der Lebensmittelproduktion zu entfernen und vier natürliche Alternativen zuzulassen, darunter Butterfly Pea Flower Extract und Gardenia Blue. Außerdem wird an einem nationalen Standard gearbeitet, um einen Flickenteppich unterschiedlicher Bundesstaaten-Regelungen zu vermeiden.
Zwar betonen Industrievertreter wie der Verband der Consumer Brands Association, dass alle derzeit verwendeten Farbstoffe als sicher gelten, dennoch zeigte sich auch die Industrie kooperationsbereit. Die FDA will zunächst auf freiwillige Maßnahmen setzen und die Unternehmen aktiv begleiten – notfalls aber auch regulatorisch eingreifen.
Verbraucherschützer wie Consumer Reports begrüßen den Schritt, warnen jedoch vor einer zu langsamen Umsetzung, wenn der Prozess nur auf freiwilliger Basis erfolgt.
Die Entscheidung folgt auf ähnliche Regelungen in Bundesstaaten wie Kalifornien und West Virginia, wo einzelne Farbstoffe bereits verboten wurden. Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. brachte es auf den Punkt: „Niemand will Erdöl essen – wer das möchte, soll es sich bitte selbst zu Hause ins Müsli kippen.“
Die FDA will künftig gemeinsam mit den National Institutes of Health weitere Studien zu Farbstoffen und ihrer Wirkung auf die Gesundheit von Kindern durchführen. Ein neues Kapitel in der US-Ernährungspolitik beginnt – mit mehr Natur und weniger Chemie.
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