Wie die New York Times berichtet, hatte Israel im Mai einen militärischen Angriff auf iranische Atomanlagen geplant – mit dem Ziel, das iranische Atomprogramm um mindestens ein Jahr zurückzuwerfen. Dafür hatte Israel die Unterstützung der USA angefragt. Doch US-Präsident Donald Trump entschied sich nach längeren Beratungen gegen eine Beteiligung und sprach sich stattdessen für eine diplomatische Lösung aus.
Statt Angriff: USA setzen auf Verhandlungen mit dem Iran
Nach der Absage an den israelischen Vorstoß kam es am vergangenen Samstag in Oman zu indirekten Gesprächen zwischen den USA und dem Iran – das erste diplomatische Format dieser Art seit längerer Zeit. Beide Seiten bezeichneten die Gespräche als „positiv“ und „konstruktiv“. Eine zweite Verhandlungsrunde ist bereits geplant: Sie soll kommenden Samstag in Rom stattfinden.
Israels Ziel: Irans Atomprogramm verzögern
Dem Bericht zufolge wollte Israel mit einem präzisen Militärschlag die nuklearen Fähigkeiten des Iran gezielt schwächen – insbesondere jene Anlagen, die für die Urananreicherung und mögliche Waffenentwicklung entscheidend sind. Die US-Unterstützung sollte dabei logistische Hilfe sowie Schutz vor iranischen Vergeltungsmaßnahmen umfassen.
Mit der Ablehnung des Plans verfolgt Washington nun offenbar eine Deeskalationsstrategie – mit dem Ziel, durch diplomatische Gespräche einen neuen nuklearen Konflikt im Nahen Osten zu vermeiden.
Hintergrund: Anhaltende Spannungen um Irans Atomprogramm
Die internationalen Sorgen um das iranische Atomprogramm bestehen seit Jahren. 2015 wurde ein Abkommen (JCPOA) geschlossen, das den Iran verpflichtete, seine nuklearen Aktivitäten einzuschränken. Die USA stiegen jedoch 2018 unter Präsident Trump aus dem Deal aus – seither steigen die Spannungen zwischen Teheran, Washington und Jerusalem kontinuierlich.
Fazit:
Der geplante israelische Angriff auf Irans Atomanlagen wurde von den USA gestoppt – vorerst. Stattdessen setzen Washington und Teheran auf vorsichtige Gesprächsformate. Ob daraus ein neuer diplomatischer Prozess entsteht oder ob es lediglich ein kurzes Innehalten vor neuer Eskalation ist, bleibt offen.
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