Wir haben in den letzten Wochen eine Presseanfrage an Sven Herbst (Valerum Invest AG) übermittelt mit der Bitte um Rückantwort. Diese hat uns Herr Herbst, und Herr Diehl vom Unternehmen SSI nun beantwortet. Wir waren von einigen Kunden von Herrn Herbst/Herrn Diehl auf Vorgänge angesprochen worden, die wir versucht haben durch die Presseanfrage einer Klärung näher zu bringen.
Herr Herbst:
Hallo Herr Bremer,
wir haben nun am vergangenen Freitag die Zahlen, Daten und Fakten zusammen gestellt. Wir haben Sie, zur vereinfachten Übersicht, unter Ihre Fragen geschrieben.
Haben Sie Nachrangdarlehen eingeworben bzw. einwerben lassen?
Ja, im Zeitraum 2009 – ca. 2012 hat die SSI – Special Select Invest GmbH (heute SSI – Special Select Invest AG) Nachrangdarlehen heraus gegeben.
Wenn ja, in welcher Größenordnung haben Kunden Ihnen Geld zur Verfügung gestellt?
In dem v.g. Zeitraum wurden Nachrangdarlehen mit einem Zeichnungsvolumen von ca .4,5 Mio EUR eingworben.
In welches Zielinvestment wurde das eingeworbene Kapital investiert?
Mit diesem Kapital wurden Grundstücke, Eigentumswohnungen, Häuser,zuletzt auch Storage-Anlagen, erworben bzw. errichtet oder saniert.
Wie lange war die Laufzeit der Kapitalanlage für die Kunden?
Die erste Herausgabe der Darlehen belief sich auf 5 Jahre (ab Zustandekommen des jeweiligen Darlehens) sowie eine Verlängerungsoption von max. 3 mal einem Jahr. Somit haben die meisten Kunden die Möglichkeit max. 8 Jahre Ihr Geld zu investieren.
Wer hat diese Darlehen für Sie an Kunden vermittelt?
Es handelte sich um ein Exklusivprodukt für die aurea Finanz GmbH unter der Leitung von Uwe Herbst. Ab 2012 wurde das Produkt aus dem Vertrieb genommen und in der SSI AG keine neuen Darlehen herausgegeben. Nicht zuletzt auch, weil die Kooperation zwischen SSI AG und aurea Finanz beendet wurde.
Welche Rolle spielen dabei die Personen Sven und Uwe Herbst aus Siegen?
Uwe Herbst war und ist Geschäftsführer der aurea Finanz GmbH. Sven Herbst leitete damals die Immobiliengesellschaft als Geschäftsführer.
Haben Sie Gelder an das Unternehmen Aurea Finanz für den Vertrieb ausgereicht?
Es wurden natürlich marktübliche Provisionen gezahlt. Darüber hinaus wurden Vorschüsse in Form von Darlehen gegeben.
Wurden diese Gelder, wenn ja, ordnungsgemäß zurückgeführt?
Wenn mit dieser Frage gemeint ist, ob die aurea Finanz alle Gelder zurück geführt hat, so müssen wir dies leider verneinen. Zum 31.12.2015 saldiert dieser Betrag mit ca. 70.000,00 EUR.
In Mails an unsere Redaktion ist die Rede davon, das die Rückzahlung fälliger Nachrangdarlehen derzeit stocken soll. Ist das richtig?
Von den in den Jahren 2009 – 2012 eingeworbenen Nachrangdarlehen i.H.v. ca. 4,5 Mio EUR, haben wir bis 31.12.2015 ca. 2,5 Mio erfolgreich zurück geführt. In 2016 wurden bis heute weitere rd. 800.000,00 EUR. zurück geführt, so daß aktuell nochDarlehen mit einem Restvaluta i.H.v. ca. 1,2 Mio EUR bestehen. Die Rückzahlungen, wie Sie diesen Zahlen entnehmen können, stockt keineswegs, sondern hängt maßgeblich mit dem Abverauf der Immobilienbestände zusammen. Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass die SSI AG einen Liquiditätsvorbehalt erklären kann, wenn Bestände nicht in der Geschwindigkeit verkauft werden können wie ursprünglich angedacht oder auch wenn man sich erhofft einen höheren Marktpreis zu erzielen wenn man noch abwartet.
Derzeit hat die SSI AG noch für ca. 1,8 Mio EUR Immobilien im Bestand, die sich aber gerade im aktiven Abverkauf befinden.
Wenn ja, woran liegt das, und müssen sich Kunden Angst um ihr Investment machen?
Die Kunden haben Angst weil es eine Ortsansässige Vertriebsgesellschaft gibt, die hier schlechte Stimmung verbreiten und versucht die Gelder los zu eisen um sie wieder neu anzulegen. Von den restlichen 1,2 Mio EUR an offenen Darlehen sind gerade einmal 200.000,00 EUR durch die Kunden gekündigt, diese werden auch bedient. Die anderen Kunden möchte noch investiert bleiben, da die Verträge noch 2-3 Jahre laufen.
Gibt es derzeit Prozesse wo Kunden fällige Beträge aus diesen Nachrangdarlehen von Ihnen zurückfordern?
Derzeit hat die SSI AG 2 laufende Verfahren mit eine Streitwert i.H.v. 45.000,00 EUR. Ein weiteres Verfahren wurde zwischenzeitlich zu Gunsten der SSI AG entschieden und abgeschlossen.
Gez. Hans-Martin Diehl und Sven Herbst
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