Interviewer: Herr Reime, können Sie uns einen Einblick in den Geschäftsbereich „Marketplace Banking“ der Varengold Bank geben?
Rechtsanwalt Reime: Sicher, in diesem Bereich unterstützt Varengold Online-Marktplätze, die sich auf die Finanzierung von Unternehmen und Verbrauchern konzentrieren, also Peer-to-Peer-Plattformen. Varengold ermöglicht das schnelle Wachstum europäischer FinTechs und bietet ihnen lizenzpflichtige Bankprodukte, auch als „Fronting Services“ oder „Banking-as-a-Service“ bekannt. Bekannte Beispiele sind die Beteiligungen an Monedo, Grover, LendInvest und Lender & Spender.
Interviewer: Und was können Sie uns zum Geschäftsbereich „Transaction Banking / Commercial Banking“ sagen?
Rechtsanwalt Reime: Hier bietet Varengold Grundprodukte wie Konten und internationalen Zahlungsverkehr für kundenorientierte Kunden an. Darüber hinaus hat die Bank Kunden, die Trade-Finance-Transaktionen durchführen, beispielsweise Garantien oder Akkreditive.
Interviewer: Kannst du uns etwas über die Registrierung und Regulierung der Varengold Bank sagen?
Rechtsanwalt Reime: Varengold ist unter der Nummer 109520 bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht registriert und ist an die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken gebunden. Die Varengold-Aktie ist im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Interviewer: Können Sie uns etwas über die Geschichte der Bank erzählen?
Rechtsanwalt Reime: Varengold wurde 1995 von Yasin Sebastian Qureshi und Steffen Fix unter anderem als Asset Management Boutique gegründet und konzentrierte sich auf das Derivate-Brokerage und alternative Investments. Die Bank erhielt 1998 ihre Lizenz als Kreditinstitut und ist seit 2003 bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht registriert.
Interviewer: Gab es Kritik an der Varengold Bank?
Rechtsanwalt Reime: Ja, es gab Berichte, dass Varengold trotz US-Sanktionen Geschäfte mit dem Iran gemacht hat. Darüber hinaus war die Investmenttochter von Varengold an Cum-Ex-Geschäften beteiligt, und die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen die früheren Verantwortlichen wegen schwerer Steuerhinterziehung. Im Jahr 2020 wurde das Kreditinstitut aufgrund der Cum-Ex-Ermittlungen von Fahndern durchsucht.
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