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Varta

mostek (CC0), Pixabay
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Wie sich nun bestätigt, hatten wir mit unserem gestrigen Bericht recht: Der angeschlagene deutsche Batteriekonzern Varta, mehrheitlich im Besitz des österreichischen Investors Michael Tojner, steht vor einer tiefgreifenden Restrukturierung. Das Unternehmen hat beim Amtsgericht Stuttgart ein vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren angemeldet, um eine drohende Insolvenz abzuwenden.

Die Situation ist ernst: Varta hat Verbindlichkeiten in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro angehäuft. Als Reaktion darauf plant das Unternehmen drastische Maßnahmen. Diese beinhalten einen Kapitalschnitt, bei dem das Grundkapital auf null Euro herabgesetzt werden soll, gefolgt von einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte bisheriger Aktionäre. Dies würde faktisch zu einer Enteignung der Altaktionäre führen.

Die Börse reagierte schockiert auf diese Nachrichten. Der Aktienkurs von Varta brach am Montag um bis zu 80 Prozent ein, was den Börsenwert des Unternehmens auf nur noch etwa 155 Millionen Euro reduzierte. Dies ist ein dramatischer Absturz für ein Unternehmen, dessen Aktien Anfang 2021 noch für 181,30 Euro gehandelt wurden.

Varta kämpft seit längerem mit Problemen. Das ehemals florierende Geschäft mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Knopfzellen für kabellose Kopfhörer erlitt aufgrund von Konsumzurückhaltung und asiatischer Konkurrenz erhebliche Einbußen. Auch neue Geschäftsfelder wie Wallboxen für Elektroautos konnten die Situation nicht entschärfen.

Michael Tojner, der Mehrheitseigentümer, betonte, dass alle Alternativen sorgfältig abgewogen wurden. Er selbst werde im Zuge der Sanierung den gesamten Aktienwert verlieren. Gleichzeitig laufen Verhandlungen mit potenziellen Investoren, darunter der Sportwagenhersteller Porsche AG.

Die geplanten Maßnahmen stoßen jedoch auf Kritik. Große Gläubiger sehen den Plan skeptisch, da sie von der geplanten Kapitalerhöhung ausgeschlossen würden. Der Interessenverband für Anleger (IVA) warnt vor einem Totalverlust für Kleinaktionäre und kritisiert die mangelnde Transparenz im Umgang mit der Krise.

Für die rund 4.000 Beschäftigten von Varta bleibt die Zukunft ungewiss. Das Unternehmen betont, dass die Restrukturierung auch dem Schutz von Arbeitsplätzen dienen soll. Doch ob dies gelingt, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

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