Der Süßwarenkonzern Ferrero hat seinen Rückruf für bestimmte Schokoladenprodukte der Marke Kinder wegen des Verdachts auf Salmonellen ausgeweitet.
Bisher sind laut EU-Behörden 105 bestätigte Salmonellenfälle, sowie 29 Verdachtsfälle registriert worden. Die Ursache ist laut Ferrero ein Filter in einem belgischen Werk. Vom Salmonellenproblem wusste die Firma bereits seit 15. Dezember des Vorjahrs. Bekanntgeworden ist es erst jetzt. Die belgischen Behörden entzogen der Fabrik nun die Lizenz.
Einer Mitteilung des Konzerns zufolge wurden Mitte Dezember am Standort Arlon in Belgien Salmonellen in einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks festgestellt. Der Filter sei ausgetauscht worden und Kontrollen der unfertigen und fertigen Produkte seien gesteigert worden, so Ferrero.
Die daraus gefertigten Produkte seien daraufhin zurückgehalten worden. Laut der belgischen Tageszeitung „De Tijd“ wurden die an den vorangegangenen fünf Tagen hergestellten Produkte vernichtet. Eine Meldung an die belgische Ernährungsagentur FASNK erfolgte nicht, weil das nach Angaben des Unternehmens nicht notwendig war.
„Wir untersuchen noch, ob Ferrero uns hätte warnen sollen“, so FASNK-Sprecherin Helene Bonte laut „De Tijd“. „Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass das hier nicht richtig gehandhabt wurde“, sagte Eva De Bleeker, belgische Staatssekretärin für Verbraucherschutz.
Die Aufsichtsbehörde AFSCA kündigte am Freitag an, die Produktionslizenz für die Fabrik in Arlon infolge der Ermittlungen zu entziehen. Ferrero habe in den Ermittlungen nicht ausreichend Informationen geliefert, so die Mitteilung. Alle Produkte aus dem Werk müssten zurückgerufen werden, unabhängig von ihrem Produktionsdatum.
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