Die Initiative „Verbraucherschule“ des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) ist eine kluge und lobenswerte Idee, um junge Menschen frühzeitig auf die Herausforderungen des Verbraucheralltags vorzubereiten. In einer zunehmend komplexen Welt ist es von großer Bedeutung, dass Schülerinnen und Schüler bereits in jungen Jahren lernen, wie sie als Verbraucher ihre Rechte wahrnehmen und sich vor Betrug und Täuschung schützen können.
Die 103 ausgezeichneten Verbraucherschulen haben im Schuljahr 2022/2023 mehr als 45.000 Schülerinnen und Schüler erreicht und ihnen wertvolle Kompetenzen vermittelt. Durch kreative Ansätze wie das Abwägen von Konsumentscheidungen im Schülerhaushalt, die Auseinandersetzung mit Phishing-Nachrichten und Fake-Shops oder die Entwicklung von Checklisten zur Erkennung von Fake-News und gefälschten Bildern haben die Schulen gezeigt, wie vielfältig und praxisnah Verbraucherbildung sein kann.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Initiative auch die jüngsten Schülerinnen und Schüler einbezieht und damit frühzeitig das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld und Medien schärft. Gerade in Zeiten von Online-Shopping und sozialen Netzwerken ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche lernen, Risiken zu erkennen und sich vor Betrug zu schützen.
Das Netzwerk Verbraucherschule bietet den teilnehmenden Lehrkräften zudem wertvolle Unterstützung in Form von Fortbildungen und Materialien. Dadurch wird sichergestellt, dass die Verbraucherthemen kompetent und zeitgemäß vermittelt werden können.
Es ist jedoch bedauerlich, dass die Finanzierung des Netzwerks und der Auszeichnung ab 2025 noch nicht gesichert ist. Angesichts der steigenden Bedeutung des Verbraucherschutzes und der im Koalitionsvertrag benannten Notwendigkeit einer besseren Verbraucherbildung sollte die Bundesregierung hier dringend nachbessern und eine dauerhafte Förderung gewährleisten.
Verbraucherbildung ist ein wichtiger Baustein für die soziale Teilhabe und die Chancengleichheit in unserer Gesellschaft. Nicht alle jungen Menschen haben das Glück, entsprechende Kompetenzen von ihren Familien vermittelt zu bekommen. Umso wichtiger ist es, dass die Schulen hier einen Ausgleich schaffen und allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, sich zu informierten und selbstbestimmten Verbrauchern zu entwickeln.
Insgesamt ist die Initiative „Verbraucherschule“ des vzbv eine kluge und zukunftsweisende Idee, die unbedingt fortgeführt und ausgebaut werden sollte. Sie leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass junge Menschen gestärkt und mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet in ihre Rolle als Verbraucher hineinwachsen können. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik die Zeichen der Zeit erkennt und die notwendige finanzielle Unterstützung bereitstellt, um dieses wertvolle Angebot langfristig zu sichern.
Quelle:vzbv
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