Gewerkschaften sind ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Systems, aber manchmal fragt man sich, ob so mancher Vorstoß einer Profilneurose eines Gewerkschaftsfunktionärs entstammt, denn eine logisch nachvollziehbare Argumentation gibt es nicht. Viele Käufe von Bürgern werden im Internet getätigt, da ist es egal, welchen Wochentag und welche Uhrzeit wir haben. Will man aber einen Erlebniseinkauf, dann muss man auch heute immer noch in die Stadt gehen. Im Internet kann man halt keinen Kaffee trinken oder eine Currywurst essen. Einkaufen findet an sechs Tagen in der Woche statt und VERDI hat recht, dass das genügend Tage sind, an denen man seinem Einkaufserlebnisbedürfnis nachgehen kann. Viermal im Jahr dürfen Städte zudem entscheiden, wann ein verkaufsoffener Sonntag stattfindet; wohlgemerkt an vier Sonntagen im Jahr, nicht an 14, 24,oder 34. Das geschieht immer im Zusammenhang mit Ereignissen, die in der jeweiligen Stadt stattfinden. Mittlerweile wurde in Sachsen festgelegt, dass zu dem Event mehr Bürger hingehen müssen als in die Geschäfte. Die Leipziger Buchmesse ist ein gutes Beispiel dafür. Verdi will nun erneut das alles verbieten und ist grundsätzlich gegen verkaufsoffene Sonntage. Überlegt man sich noch, wie wenig Mitglieder VERDI in den neuen Bundesländern hat, dann kann man hier schon von einer Art „Artenschutz“ reden, so wenige sind das. Verdi geht es nur darum, sich in der Öffentlichkeit zu profilieren, um mehr nicht, denn dafür vertritt man zu wenig betroffene Verkäufer und Verkäuferinnen. Merkwürdig ist auch, dass VERDI nicht sagt, dass nahezu alle Unternehmen, die an besagten Sonntagen öffnen wollen, die Mitarbeiter fragen, ob sie dazu bereit sind. Ein Zwang besteht also nicht. Wie hält es VERDI dann eigentlich mit der Selbstbestimmung der Bürger? Jeder kann doch für sich entscheiden, ob er an besagtem Sonntag arbeiten will oder nicht. Für VERDI ist es eine Schlagzeile; und mehr hat VERDI vielleicht auch gar nicht gewollt.
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