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Verheerendes Erdbeben in Tibet und Nepal fordert mindestens 95 Todesopfer

Angelo_Giordano (CC0), Pixabay
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Ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,1 hat am Dienstagmorgen eine abgelegene Region in Tibet erschüttert. Die Katastrophe forderte nach bisherigen Angaben mindestens 95 Todesopfer und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Die Erdstöße waren so stark, dass sie nicht nur im benachbarten Nepal, sondern auch in Teilen Nordindiens zu spüren waren.

Ein Beben im Herzen des Himalayas

Das Epizentrum des Bebens lag im Kreis Tingri, hoch auf dem tibetischen Plateau und nur etwa 80 Kilometer nördlich des Mount Everest. Die Erschütterungen ereigneten sich um 9:05 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von 10 Kilometern, wie der US Geological Survey (USGS) mitteilte. Das Beben wurde von zahlreichen Nachbeben begleitet, die weitere Schäden verursachten und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzten.

Die Energie der tektonischen Bewegung brachte Häuser in den abgelegenen Dörfern des Himalayas zum Einsturz, erschütterte die heilige Stadt Shigatse und ließ Besucher am Basislager des Mount Everest in Panik ausbrechen.


Zerstörung in entlegenen Regionen

In den betroffenen Gebieten, in denen oft nur kleine Dörfer in schwer zugänglichen Tälern liegen, wurden über 1.000 Häuser beschädigt. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua leben etwa 6.900 Menschen in 27 Dörfern innerhalb eines 20-Kilometer-Radius um das Epizentrum. Rettungskräfte kämpfen gegen die Zeit, um Überlebende aus den Trümmern zu bergen.

Auch die Stadt Shigatse, etwa 180 Kilometer vom Epizentrum entfernt, spürte die Erschütterungen deutlich. In einem Supermarkt zeigte die Überwachungskamera, wie Regale wackelten und Waren auf den Boden fielen, während Kunden in Panik nach draußen rannten. Allerdings gab es dort keine Berichte über schwerwiegende Schäden.

„Alles hat gezittert“ – Panik in Nepal und am Everest

Die Erschütterungen waren bis nach Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, zu spüren. Bishal Nath Upreti vom Nepal Centre for Disaster Management schilderte die Szene: „Es war sehr stark. Die Leute rannten aus ihren Häusern. Stromleitungen schwankten bedrohlich.“

Auch auf der nepalesischen Seite des Himalayas, in der Nähe des Basislagers des Mount Everest, war die Panik groß. „Alles hat gezittert“, berichtete ein lokaler Beamter, während Arbeiter auf einer Yak-Farm in Angst um ihr Leben bangten. Die Erinnerungen an das verheerende Erdbeben von 2015, das in Nepal etwa 9.000 Menschenleben forderte, kehrten mit voller Wucht zurück.

Im tibetischen Basislager des Mount Everest befanden sich zum Zeitpunkt des Bebens etwa 30 Touristen, die sofort evakuiert wurden. Glücklicherweise gab es dort keine Schäden an Gebäuden.

Rettungseinsätze unter extremen Bedingungen

Die Region rund um das Epizentrum ist extrem abgelegen und schwer zugänglich, was die Rettungsarbeiten erschwert. Nach Angaben des staatlichen Senders CCTV sind mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten, da Telefonverbindungen unterbrochen wurden.

Das chinesische Militär, darunter auch die Luftwaffe, hat sich an den Rettungsbemühungen beteiligt. Videos in sozialen Medien zeigen, wie Rettungskräfte, teils mit bloßen Händen, durch die Trümmer graben, um Überlebende zu finden. Bewohner sitzen in dicken Decken gehüllt am Straßenrand, während sie heißen Tee trinken, um sich gegen die eisige Kälte zu schützen.

Bis zum Mittag wurden bereits 49 Nachbeben registriert, was die Angst in der Bevölkerung weiter schürt.

Xi Jinping ruft zur „vollen Mobilisierung“ auf

Nach der Katastrophe forderte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping die Behörden auf, „alle Anstrengungen“ zu unternehmen, um Überlebende zu retten, die Zahl der Opfer zu minimieren und die Betroffenen angemessen unterzubringen. Besonders wichtig sei es, in der bitteren Winterkälte für die Sicherheit und Wärme der Menschen zu sorgen.

Tibet: Eine politisch sensible Region

Die Region Tibet bleibt politisch äußerst sensibel und für ausländische Besucher streng kontrolliert. Seit der Flucht des Dalai Lama nach Indien 1959 nach einem gescheiterten Aufstand gegen die chinesische Herrschaft, hält Peking das Gebiet unter strenger Überwachung. Auch Rettungseinsätze und Berichterstattung über Katastrophen unterliegen häufig politischer Kontrolle.

Ein erschütternder Start ins Jahr 2025

Das Beben in Tibet hat nicht nur Häuser und Straßen erschüttert, sondern auch die fragile Lebenswelt der Menschen in dieser abgelegenen Region. Während die Rettungseinsätze weiterlaufen, bleibt die Angst vor weiteren Nachbeben groß. Die Bewohner des Himalayas blicken in eine ungewisse Zukunft – gezeichnet von Zerstörung, aber auch von der Hoffnung, dass Hilfe schnell und effektiv geleistet wird.

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