Die renommierte Ökonomin Veronika Grimm spricht sich für eine flexiblere Handhabung der Schuldenbremse aus, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Stabilität. In einem Interview mit MDR AKTUELL betonte sie die Notwendigkeit, den finanziellen Spielraum des Staates zu erweitern, um in konjunkturell starken Phasen mehr Kredite aufnehmen zu können. Allerdings warnte sie davor, die Verschuldungsgrenzen allzu weit auszureizen, um für wirtschaftlich schwierigere Zeiten gewappnet zu sein.
Grimm plädiert zudem für eine kritische Überprüfung der Staatsausgaben, insbesondere im Bereich der Sozialleistungen und Subventionen. Ziel solle es sein, finanzielle Mittel freizusetzen, die dann in zukunftsorientierte Projekte und Investitionen fließen können. Diese Aufgabe müsse die Politik übernehmen, um langfristig sowohl eine solide Haushaltsführung als auch nachhaltiges Wirtschaftswachstum sicherzustellen.
Die Diskussion findet vor dem Hintergrund des 15-jährigen Jubiläums der Einführung der Schuldenbremse in Deutschland statt, die von Bundestag und Bundesrat beschlossen wurde, um die Neuverschuldung des Bundes und der Länder zu begrenzen. Grimms Äußerungen fügen sich in die anhaltende Debatte ein, wie flexibel die Schuldenbremse gehandhabt werden sollte, um den Herausforderungen der modernen Wirtschaftspolitik gerecht zu werden.
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