Mehr als drei Wochen nach dem angeblich vereitelten Terroranschlag auf ein Taylor Swift-Konzert in Wien sieht der Verteidiger des Hauptverdächtigen, Werner Tomanek, seinen 19-jährigen Mandanten entlastet. Ein von ihm in Auftrag gegebenes Privatgutachten eines renommierten Sachverständigen kommt zu dem Schluss, dass es mit den sichergestellten Materialien nicht möglich gewesen wäre, einen Sprengstoffanschlag durchzuführen.
Tomanek kündigte an, die endgültige Version des Gutachtens kommende Woche vorzustellen und einen Antrag auf Haftentlassung einzureichen. Der 19-Jährige sitzt wegen des Verdachts auf terroristische Vereinigung und kriminelle Organisation in Untersuchungshaft.
Das Gutachten stellt fest, dass die sichergestellten Chemikalien in unzureichender Konzentration vorlagen, um eine gefährliche Menge an TATP herzustellen. Eine angeblich im Kühlschrank gefundene „TATP-Lösung“ enthielt laut Gutachter maximal vier Gramm des Explosivstoffs, weit entfernt von den im Einsatzbericht angegebenen 45 Gramm.
Materialien für Anschlag unzureichend
Für eine Rohrbombe wären etwa 2,5 Kilogramm TATP nötig gewesen, die vorhandene Menge hätte jedoch nur für ein bis zwei Sprengkapseln gereicht. Die Verteidigung sieht hierin eine klare Entlastung und stellt die Darstellung der Ermittlungsbehörden in Frage.
Kommentar hinterlassen