In Kalifornien kämpfen die Menschen erneut gegen verheerende Waldbrände an, die Häuser zerstören und tausende zur Flucht zwingen. Das Feuer, bekannt als „Mountain Fire“, wütet seit Mittwochmorgen in Ventura County und zerstörte bereits mehr als 20.600 Acres Land.
Dramatische Flucht vor den Flammen
Terrie Morin, 60, und ihr Mann Dave befanden sich am Mittwochvormittag in einem Friseursalon, als sie von dem sich nähernden Feuer erfuhren. Panisch eilte Terrie nach Hause, weckte ihre Gäste und trieb sie zur Eile an: „Holt den Hund! Raus hier! Ihr habt keine Zeit!“ Nur zehn Minuten später bemerkte Dave bereits Funken im Garten. „Es war so heiß“, erinnert sich Terrie.
Innerhalb weniger Stunden erfasste das Feuer Dutzende von Häusern. Mehr als 14.000 Evakuierungswarnungen wurden an die Einwohner der Region versandt, als die Flammen durch den starken Wind mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h angefacht wurden und sich unkontrolliert ausbreiteten.
Zerstörung und Verlust
Insgesamt wurden bisher mindestens 104 Gebäude zerstört, während 22 weitere beschädigt wurden. Zahlreiche Familien, die ihre Häuser verlassen mussten, stehen nun vor dem Verlust wertvoller Besitztümer und Erinnerungsstücke – vom täglichen Bedarf bis zu wertvollen Kunstwerken und Andenken. Für einige Bewohner, wie Eugene Zaharov, führte die Rückkehr in die Nachbarschaft zu einem erschütternden Anblick: Nahezu alle Häuser waren abgebrannt, nur sein eigenes blieb wie durch ein Wunder verschont.
Ein weiteres Beispiel ist das Schicksal von Stan Jensen und Dawn DaMart, die sich über 1.000 Meilen entfernt in Minnesota aufhielten, als sie von einem Freund erfuhren, dass ihr Haus in Flammen stand. „Alles, was uns gehörte, ist weg“, berichtete DaMart.
Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehrleute nutzen die aktuell günstigeren Wetterbedingungen, um die Flammen einzudämmen, bevor die für nächste Woche vorhergesagten Santa-Ana-Winde wieder einsetzen. Mit einem mittlerweile erreichten Kontrollstand von 21 % gelingt es ihnen langsam, das Feuer einzugrenzen. Allerdings bleibt das Risiko bestehen, dass sich die Flammen durch Funkenflug erneut ausbreiten.
Gefahren der Rückkehr
Auch wenn einige Evakuierungsgebiete in Warngebiete umgewandelt wurden, mahnen die Behörden zur Vorsicht. Rückkehrende könnten mit gefährlichen Bedingungen wie heißen Glutnestern und heruntergekommenen Stromleitungen konfrontiert sein. „Betreten Sie das Gebiet nur, wenn es absolut sicher ist“, warnte Captain William Hutton vom Ventura County Sheriff’s Office.
Ursachen und langfristige Perspektiven
Die Ursache des Mountain Fire bleibt unklar. Untersuchungen laufen, unter anderem, ob möglicherweise Stromleitungen eine Rolle gespielt haben. Als Vorsichtsmaßnahme kappte Southern California Edison, der größte Energieversorger der Region, die Stromzufuhr für fast 70.000 Haushalte.
Der Klimawandel verschärft die Bedingungen für Waldbrände in Kalifornien zunehmend. Durch die anhaltende Erderwärmung und die Zunahme von heißen, trockenen Herbsttagen hat sich die Zahl extremer Waldbrandtage seit den 1980er Jahren verdoppelt. Experten warnen, dass sich Katastrophen wie das Mountain Fire in Zukunft häufiger ereignen könnten.
Schlussfolgerung
Mit dem Mountain Fire wird Kalifornien erneut mit der zerstörerischen Kraft der Waldbrände konfrontiert, die Menschenleben bedrohen, Familien in die Flucht treiben und ganze Existenzen vernichten. Die Bevölkerung steht vor der Herausforderung, sich auf weitere Evakuierungen vorzubereiten, während Feuerwehrleute weiterhin erbittert gegen die Flammen kämpfen.
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