Hier ist eine kritische Analyse der Bilanz der VICUS GROUP AG aus Anlegersicht:

1. Eigenkapitalquote:
Die Eigenkapitalquote hat sich von 53,7% in 2021 auf 63,1% in 2022 verbessert. Dies ist positiv zu bewerten, da es auf eine stärkere finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit hindeutet.

2. Jahresüberschuss:
Der Jahresüberschuss hat sich von 5,4 Mio. EUR in 2021 auf 14,3 Mio. EUR in 2022 mehr als verdoppelt. Dies zeigt eine deutliche Verbesserung der Ertragslage.

3. Finanzanlagen:
Mit 44,8 Mio. EUR machen Finanzanlagen einen großen Teil des Anlagevermögens aus. Anleger sollten hinterfragen, woraus diese bestehen und welche Risiken damit verbunden sind.

4. Forderungen:
Die Forderungen sind mit 43,2 Mio. EUR sehr hoch. Davon haben 3,4 Mio. EUR eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Dies könnte auf Liquiditätsrisiken hindeuten.

5. Forderungen gegen Gesellschafter:
Es bestehen Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 4 Mio. EUR. Anleger sollten die Natur dieser Forderungen hinterfragen.

6. Verbindlichkeiten:
Die Verbindlichkeiten sind von 45,4 Mio. EUR auf 38,5 Mio. EUR gesunken, was positiv zu bewerten ist. Allerdings sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten (Laufzeit bis zu einem Jahr) gestiegen.

7. Sonstige Verbindlichkeiten:
Mit 36,6 Mio. EUR machen die sonstigen Verbindlichkeiten einen Großteil der Gesamtverbindlichkeiten aus. Die Natur dieser Verbindlichkeiten sollte genauer untersucht werden.

8. Bürgschaften:
Es bestehen Bürgschaften gegenüber verbundenen Unternehmen. Obwohl das Management angibt, dass eine Inanspruchnahme unwahrscheinlich ist, stellen diese ein potenzielles Risiko dar.

9. Vorstandsstruktur:
Die Einzelvertretungsberechtigung und Befreiung von den Beschränkungen des § 181 BGB für beide Vorstände könnte Interessenkonflikte begünstigen.

10. Gewinnverwendung:
Der gesamte Jahresüberschuss soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Anleger, die an Dividenden interessiert sind, könnten dies negativ sehen.

Fazit:
Die Bilanz zeigt insgesamt eine positive Entwicklung mit gesteigertem Jahresüberschuss und verbesserter Eigenkapitalquote. Allerdings gibt es einige Punkte, die Anleger genauer hinterfragen sollten, insbesondere die hohen Finanzanlagen, Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten. Die Bürgschaften und die Vorstandsstruktur stellen potenzielle Risiken dar. Insgesamt scheint das Unternehmen finanziell solide, aber Anleger sollten weitere Informationen einholen, um die Risiken besser einschätzen zu können.

VICUS GROUP AG

Leipzig

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz

Anhang

I. Allgemeine Angaben zur Bilanzierung und Bewertung
Der Jahresabschluss der VICUS GROUP AG wurde gemäß §§ 242 bis 256 HGB sowie den Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften nach §§ 264 bis 283 HGB aufgestellt.
Die VICUS GROUP AG ist, gemessen an den Größenklassen des § 267 HGB, eine kleine Kapitalgesellschaft. Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den Bestimmungen der §§ 266 und 275 HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung findet das Gesamtkostenverfahren Anwendung.
II. Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht
Die VICUS GROUP AG hat ihren Sitz in Leipzig und wird beim Amtsgericht Leipzig unter der Registernummer HRB 32473 geführt.
III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Für die Erstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:
Die Vermögensgegenstände und Schulden sind einzeln und vorsichtig bewertet worden. Namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt, selbst wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt wurden.
a) Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nach der Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen auf der Grundlage steuerlich anerkannter Höchstsätze vermindert.
b) Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten entsprechend dem Fertigungsgrad unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Zinsen für Fremdkapital wurden nicht in die Herstellkosten einbezogen.
c) Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag angesetzt.
d) Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert.
e) Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen und fällige Ausgaben enthalten, die Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum nach dem Bilanzstichtag darstellen.
f) Das gezeichnete Kapital ist im Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig als Grundkapital eingetragen und gleichlautend in der Bilanz zum Nennbetrag angesetzt. Es ist in voller Höhe eingezahlt.
g) Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet.
h) Sämtliche Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.
i) Fremdwährungsforderungen und/oder -verbindlichkeiten bestanden am Bilanzstichtag nicht.
IV. Erläuterungen zur Bilanz
1.  Anlagevermögen
Es handelt sich im Wesentlichen um Ausleihungen und Beteiligungen sowie um die Betriebs- und Geschäftsausstattung der Gesellschaft.
2.  Umlaufvermögen
Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb des nächsten Geschäftsjahres fällig.
Im Übrigen umfasst das Umlaufvermögen im Wesentlichen die Guthabenbestände der Gesellschaft, gewährte Darlehen sowie Wertpapiere.
3.  Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
Die aktive Rechnungsabgrenzung umfasst Ausgaben, die das Jahr 2023 betreffen.
4.  Rückstellungen
Die Rückstellungen untergliedern sich in Steuer- und sonstige Rückstellungen.
Die sonstigen Rückstellungen enthalten ausstehende Rechnungen und die Jahresabschlusskosten.

5.  Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zum Bilanzstichtag sind wie folgt strukturiert:

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe durch Grundschuldbestellungen sowie Kaufpreis- bzw. Mietzessionen des finanzierten Objektes besichert.
V. Sonstige Angaben
1.  Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach Schluss des Geschäftsjahrs nicht ergeben.
2.  Haftungsverhältnisse und finanzielle Verpflichtungen
Am Bilanzstichtag bestanden Verpflichtungen aus Bürgschaften gegenüber verbundenen Unternehmen. Nach unseren Erkenntnissen zur wirtschaftlichen Lage können die zugrunde liegenden Verpflichtungen von den betreffenden Gesellschaften in allen Fällen erfüllt werden. Mit einer Inanspruchnahme ist nicht zu rechnen.
Weitere vermerkpflichtige oder sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum 31.12.2022 laut Auskunft der Gesellschaft nicht.
3.  Vorstand
Im Berichtsjahr waren Herr Michael Klemmer, Leipzig sowie Herr Gabriel Schütze, Leipzig zum Vorstand bestellt. Herr Michael Klemmer und Herr Gabriel Schütze sind stets einzelvertretungsberechtigt. Eine Befreiung von den Beschränkungen des § 181 BGB ist erteilt.
4.  Mitglieder des Aufsichtsrates
Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten dem Aufsichtsrat folgende Mitglieder an:
Herr Lothar Klemmer (Vorsitzender),
Frau Lucille Kristiansen und
Frau Josephine Krah.
5.  Mitarbeiter
Die Gesellschaft beschäftigte im Jahr 2022 durchschnittlich 21 Mitarbeiter.
6.  Vorschlag zur Verwendung des Ergebnisses
Der Gesellschafterversammlung wird vorgeschlagen, den Jahresüberschuss in Höhe von
EUR 14.283.287,45 auf neue Rechnung vorzutragen.

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 18.01.2024 festgestellt

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