Nach dem verheerenden Feuer, das Altadena, Kalifornien, heimgesucht hat, meldete sich der Bürgermeister von Paradise, Steve Crowder, bei der Vorsitzenden des Gemeinderats von Altadena, Victoria Knapp, um seine Unterstützung anzubieten. Crowder weiß aus eigener Erfahrung, welche Herausforderungen Altadena bevorstehen. Seine Stadt Paradise wurde vor sechs Jahren beim verheerenden Camp Fire fast vollständig zerstört. 95 % der Stadt wurden damals in Schutt und Asche gelegt, und mehr als 80 Menschen kamen ums Leben.
Bürgermeister Crowders Erfahrung mit der Katastrophe in Paradise
Crowder, der selbst während des Camp Fires Haus, Geschäft und Autos verlor, teilte seine Erfahrungen mit Knapp und sprach ihr Mut zu: „Vertrauen Sie mir, es gibt Licht am Ende des Tunnels. Sie werden es schaffen, und wenn Sie das im Hinterkopf behalten, macht das einen großen Unterschied.“
Er erinnerte sich daran, wie er kurz nach dem Camp Fire das Ausmaß der Zerstörung in Paradise sah: „Es sah aus, als hätte eine Atombombe eingeschlagen. Man fragt sich, wie man je davon wieder zurückkommen kann.“
Die Stadt Paradise hat sich langsam erholt. Vor dem Feuer lebten dort etwa 26.000 Menschen, heute sind es 11.000, und die Bevölkerung wächst weiter. „Wir sind bei weitem nicht wieder vollständig aufgebaut, aber wir sind viel weiter, als viele es vorhergesagt hatten. Wir wussten, dass es ein Wiederaufbauprojekt für 20 Jahre wird.“
Feuer betrifft Crowder auch persönlich
Das Feuer in Altadena ist für Crowder auch eine persönliche Tragödie: Seine Stieftochter und ihr Ehemann haben bei dem Brand ihr Haus verloren. Crowder berichtete, dass allein in Paradise 175 Nachbarn von seiner Stieftochter ihre Hilfe angeboten hätten, als sie von der Katastrophe hörten. „Das zeigt die unglaubliche Stärke der Gemeinschaft.“
Verheerende Verluste für Familien
Die Auswirkungen der Feuer in Kalifornien gehen weit über den materiellen Verlust hinaus. Für Giorgi und Leonardo Antinori, die ihr Zuhause im Palisades Bowl – einer bescheidenen Wohnwagen-Siedlung – verloren haben, war das Schmerzhafteste der Verlust der Asche ihrer vor über einem Jahrzehnt verstorbenen Tochter. Giorgi sagte: „Jede Erinnerung, jeder physische Beweis ihres Lebens ist weg. Das tut einfach weh.“
Die Familie hatte keine Hausversicherung, da die Preise für Versicherungen in der Region stark gestiegen waren und sie wirtschaftlich nach der Covid-Krise zu kämpfen hatten. Dennoch erhielten sie Unterstützung von Freunden und Nachbarn, die ihnen einen vorübergehenden Unterschlupf anboten. „Ich hätte nie gedacht, wie sehr uns unsere Gemeinschaft liebt. Es ist überwältigend zu sehen, wie viele Menschen uns helfen.“
Sicherheitslage: Polizei nimmt Plünderer fest
Die Polizei von Los Angeles reagiert mit verstärkten Maßnahmen auf das Problem von Plünderungen in den Evakuierungsgebieten. Innerhalb von zwei Tagen wurden sieben Plünderer verhaftet, darunter auch zwei Personen, die sich als Feuerwehrleute ausgegeben hatten, um in Häuser einzudringen.
„Wir verbessern die Sicherheit jeden Tag,“ sagte Captain Mike Lorenz von der LAPD. Außerdem bleiben private Sicherheitskräfte, die von den Anwohnern beauftragt wurden, unter strenger Beobachtung der Behörden.
Ein nächtliches Ausgangsverbot in den Evakuierungsgebieten soll weitere Einbrüche verhindern. Verstöße gegen die Ausgangssperre können mit Geldstrafen von bis zu 1.000 Dollar oder sogar Gefängnisstrafen geahndet werden.
Malibu: Ein Drittel der Stadt in Flammen
Auch Malibu wurde von den Bränden schwer getroffen. Bürgermeister Doug Stewart berichtete, dass ein Drittel der östlichen Stadtteile durch das Palisades-Feuer zerstört wurde. „Das ist das dritte Feuer in drei Monaten für uns: Das Franklin-Feuer, das Broad-Feuer und jetzt das Palisades-Feuer. Dieses ist das zerstörerischste.“
Stewart betonte, dass die Stadt einen langen Weg des Wiederaufbaus vor sich habe. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Gefahr noch nicht vorbei sei, da die Brände weiterhin aktiv seien und die Santa-Ana-Winde das Feuer weiter anfachen könnten.
Feuerwehren arbeiten unermüdlich
Trotz der Herausforderungen machen die Feuerwehren Fortschritte bei der Eindämmung der Brände. Feuerwehrmann Kristian Litz sagte, dass der Rand des Feuers in einigen Gebieten stabilisiert wurde. Mit Unterstützung von Flugzeugen, Hubschraubern und Bodenmannschaften wurde unermüdlich daran gearbeitet, Brandlinien zu sichern und Hotspots zu löschen.
Im Topanga Canyon beispielsweise habe sich das Feuer in den letzten Tagen nicht weiter ausgebreitet. In anderen Gebieten sei es den Einsatzkräften gelungen, die Flammen zurückzudrängen und weitere Evakuierungen zu verhindern.
Todesopfer durch die Feuer
Die Zahl der Todesopfer durch die Brände in Eaton und Palisades ist inzwischen auf 16 gestiegen, wie der Gerichtsmediziner von Los Angeles County mitteilte. Fünf der Todesopfer stammen aus dem Palisades-Feuer, elf aus dem Eaton-Feuer.
Fazit: Die verheerenden Brände in Kalifornien erinnern erneut an die zerstörerische Kraft der Natur und die Bedeutung von Gemeinschaft und Unterstützung. Bürgermeister Steve Crowder ist ein Beispiel für Hoffnung und Solidarität, da er seine Erfahrung aus Paradise nutzt, um anderen betroffenen Gemeinden wie Altadena Mut zu machen. Doch die Herausforderungen, vor denen Kalifornien steht – sei es durch Brände, fehlende Versicherungen oder den Wiederaufbau zerstörter Gemeinden – sind enorm und werden noch lange nachwirken.
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