Das texanische Unternehmen Amtex Oil & Gas Inc. bietet deutschen Anlegern Investments in Erdöl- und Erdgasförderprojekte in den USA an – ein sehr riskantes Geschäft.
Die Anleger können direkt Förderanteile an bestimmten Förderprojekten erwerben. Mittlerweile bietet das Unternehmen zwar keine neuen Beteiligungen mehr an. Doch nicht jeder Anleger, der sein Geld hier investiert hat, ist wirklich glücklich. Denn die in bunten Projektbroschüren vorgestellten einzelnen Förderprojekte erfüllten in der Praxis die Erwartungen der Anleger nicht. Die in Aussicht gestellten Ausschüttungen sprudeln einfach nicht so wie sie sollen. Und das liegt nicht nur am niedrigen Ölpreis.
Fehlende Transparenz
Das Unternehmen nimmt es allerdings mit der Transparenz nicht so genau. Die Abrechnungsschlüssel sind für viele Anleger nicht nachvollziehbar: so teilt die Amtex in ihren Quartalsberichten die Gesamtgewinne durch einen unterschiedliche hohen Faktor. Mit dieser Methode scheint nicht ausgeschlossen, dass die Kundengewinnanteile willkürlich um eben diesen Faktor künstlich klein gerechnet werden und Anleger um ihre Gewinne bringt. Vieles ist unklar und so muss der Anleger einfach hoffen, dass die Verantwortlichen vor Ort einen guten Job machen. Auch wurde der einstige Treuhänder AMTEX GmbH Verwaltungsgesellschaft für Erdöl- und Erdgas-Beteiligungen (später HVT Hanseatische Verwaltungs- und Treuhandgesellschaft für Erdöl- und Erdgasbeteiligungen mbH) Anfang 2015 aufgelöst. Doch personell änderte sich wenig. So tauchten bei der Nachfolgerin DETEX Verwaltungs GmbH wieder bekannte Gesichter auf. Der Geschäftsführer Herr Pawlowski war bereits für die Amtex GmbH und später für die HVT tätig.
Hohe Ausschüttungen versprochen
Viele Anleger fragen sich, ob sie das richtige Investment getätigt haben. Denn die erwarteten Ausschüttungen sind weit hinter den Prognosen geblieben. In den Projektbroschüren war mit Ausschüttungen zwischen 14 und 40 % p.a. geworben worden. Die Ausschüttungen beliefen sich oftmals aber nur auf einen winzigen Bruchteil. Auch besteht die Gefahr, dass Anleger auch noch für Verluste aus den Beteiligungsprojekten aufkommen müssen. Häufig hat die Amtex Oil & Gas Inc. dann den Anlegern den Tausch in eine andere Beteiligung angeboten, welche ebenfalls nur geringe oder gar keine Ausschüttungen erzielte. Es besteht der Eindruck, dass der Tausch nur eine Strategie war, die Anleger hinzuhalten und davon abzuhalten, die erforderlichen rechtliche Schritte einzuleiten.
Schadensersatzansprüche wegen Prospekthaftung
Für Anleger sind Schadensersatzansprüche wegen Prospekthaftung oft besonders interessant. Nach dem Bundesgerichtshof muss ein Prospekt den Anleger richtig und vollständig informieren. Tut er dies nicht, kommen Schadensersatzansprüche zum tragen. In der Vergangenheit sind Anleger erfolgreich gegen das Unternehmen rechtlich vorgegangen. Auch besteht die Befürchtung, dass die Förderrechte in den USA an Anleger weit über deren tatsächlichen Wert verkauft worden sind. So hatte schon das Landgericht Hamburg im Jahr 2006 u. a. Dirk Rosinski, den langjährigen Präsidenten der Amtex Oil & Gas Inc., verurteilt, einem Anleger Schadenersatz wegen Kapitalanlagebetruges wegen falscher Angaben in einer Projektbroschüre zu zahlen. Daneben können auch Schadensersatzansprüche bei Falschberatung durch den Vertrieb gegeben sein. Eine Beteiligung an der AMTEX konnte nur Anlegern empfohlen werden, die auch bereit sind, ein hohes Risiko einzugehen und die auch den Verlust ihrer Kapitalanlage in Kauf nehmen können.
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