Startseite Allgemeines Viele sind offen für Finanzgeschäfte, meinen aber, dass ihre Anlagestrategie falsch ist und finden keine Alternative. Das ist für Anbieter am grauen Markt eine willkommene Situation.
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Viele sind offen für Finanzgeschäfte, meinen aber, dass ihre Anlagestrategie falsch ist und finden keine Alternative. Das ist für Anbieter am grauen Markt eine willkommene Situation.

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Deutsche Sparer und Investoren sind frustriert und ratlos, was sie mit ihrem Geld machen sollen. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank verunsichert 77 Prozent der Anleger. Sie wissen nicht,  wo und wie sie ihr Geld sinnvoll anlegen können. Die Teilnehmer werden als beratungsaffin beschrieben, sind älter als 40 Jahre und verfügen über Anlagekapital von mehr als 2500 Euro. Mehr als ein Drittel gab an, mit aktuellen Geldanlagen unzufrieden zu sein.

Gleichwohl ist diese Gruppe offen für Finanzgeschäfte mit internationalen Anbietern wie Google, Amazon oder Facebook. Sobald diese Finanzdienstleistungen anbieten, würden mehr als 30% der Befragten mit ihren Bank- und Versicherungsgeschäften dorthin wechseln. Bisher bieten diese drei genannten Unternehmen keine Finanzdienstleistungen an. Angeblich spezialisierte Finanztechnologiefirmen haben allerdings für Aufruhr in der Bankenbranche gesorgt.

Dort wird mit dem Vorwand operiert, dass keine Sicherheit bei derartigen Kapitalanlagen zu finden sei. Das kann richtig sein. Beweisen müssen konventionelle Banken, dass sie ähnliche Dienstleistungen anbieten können. Das Interesse der Kunden besteht im Anspruch über Geldanlagen beraten zu werden. Dabei wollen sie sich auf Computerprogramme verlassen.

Mehr als 70 Prozent halten ihre Anlagestrategie aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen durch die EZB für überdenkenswert. Dennoch reagieren wenige darauf – aus Angst, etwas falsch zu machen und Geld zu verlieren. Viele scheuen Veränderungen in ihrem Depot. Die Mehrheit der Befragten „parkt“ ihr Geld auf dem Konto, in dem unguten Bewusstsein, dass es dafür so gut wie keine Zinsen gibt.

Sparer und Anleger zeigen sich angesichts der Minizinsen entmutigt und geben ihr Geld vermehrt aus, anstatt es anzulegen. Der Anteil derjenigen, die ihr Geld anlegten, ist im dritten Jahr in Folge zurückgegangen.  Vor allem junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren und Senioren über 60 hätten nach Ergebnissen einer Studie 2016 weniger Geld investiert. Darin zeigte sich eine wachsende Unzufriedenheit der Sparer. Nicht einmal die Hälfte akzeptierte die Wertentwicklung ihrer Geldanlagen in 2016.

Die Leute, die ihr Geld anlegen, wissen nicht mehr, wo sie es investieren sollen. Die Auswahl ihrer bevorzugten Anlagewege zeigt Verzweiflung, verbunden mit der Bereitschaft dubiose graue Investitionen einzugehen, um mehr Ertrag zu erzielen. Das Sparkonto wird ohnehin nicht als Favorit genannt – gleichauf mit Desinteresse wie das Tagesgeld. Viele andere Anlageformen wie Fondsanteile (20 Prozent), Immobilien (17 Prozent), Aktien (16 Prozent), Gold (6 Prozent) und andere Edelmetalle (2 Prozent) fanden mehr oder weniger Zuspruch. Wenn sie das nötige Geld dafür hätten, würde auch im nächsten Jahr die größte Gruppe der Befragten (38 Prozent) in Immobilien investieren.

Trotz der mangelhaften Aussichten auf ausreichend Rendite ist die Risikoaversion der Deutschen bei der Geldanlage kaum zurückgegangen. Die Befragten wollen kein höheres Anlagerisiko eingehen, um ihre Renditechancen zu verbessern – so die Aussagen. Tatsächlich werden insgeheim dubiose Kapitalanlagen gesucht und eingegangen. Dies ist keine gute Nachricht, denn langfristige Vermögensplanung kommt in der anhaltenden Niedrig(st)zinsphase ohne Anlageformen mit höheren Renditechancen und Sicherheitsaspekten nicht aus.

 

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