Bei grenzüberschreitenden Investments haben es Anleger oft schwer, ihre Rechte durchzusetzen. Das zeigt das Beispiel der Mount-Whitney-Gruppe aus den USA. Führender Kopf ist der Ex-DDR-Radsportler Volker Tabaczek. Er stellte dem Fußballverein Energie Cottbus Millionendarlehen in Aussicht und lockte Anleger mit vermeintlich lukrativen Immobilieninvestments. Stets waren Firmen mit Sitz in den USA beteiligt – und stets lief es am Ende anders als geplant. Ein Lehrstück über Geldanlage im Ausland.
Große Ideen, riesige Beträge
Volker Tabaczek verströmt eine Aura des Erfolgs. Bisher jedenfalls war das so. Als Radsportler feierte er in der ehemaligen DDR Erfolge. Seit Jahren gelingt es ihm im Finanzbereich, andere von seiner Expertise und der Großartigkeit seiner Ideen zu überzeugen. Groß sind sie stets, seine Ideen. Dem Bürgermeister in Kühlungsborn an der Ostsee präsentierte Tabaczek 2015 Pläne für eine gigantische Seebrücke; Sportfunktionären des FC Energie Cottbus versprach er 2005 Millionendarlehen, Privatanlegern als Chef der Mount-Whitney-Gruppe 2013 lukrative Investments.
Keine Finanzaufsicht kümmert sich
In allen Fällen spielten Firmen mit Sitz in den USA eine Rolle – und in allen Fällen lief es nicht wie geplant. In Kühlungsborn blieb das Projekt mit dem Namen „Paradise Island“ unverwirklicht. Energie Cottbus bekam den Kredit nicht, die Mount-Whitney-Anleger warten auf Zahlungen. Der schillernde Fall Mount Whitney zeigt exemplarisch, wie schwer es für Anleger ist, von Deutschland aus wieder an ihr Geld zu kommen. Wenn es erst einmal die Landesgrenzen überquert hat, ist keine Aufsichtsbehörde dafür zuständig, dem Anbieter auf die Finger zu sehen oder das Anlageangebot unter die Lupe zu nehmen.
https://www.test.de/Geld-anlegen-im-Ausland-Wie-ein-Ex-Radsportler-Anleger-koederte-5166307-0/
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