In einem Thriller, der wohl bald die Bestsellerliste der Finanzskandale anführt, verabschiedet sich Rainer Mellis, Chef der Volksbank Düsseldorf Neuss, mit sofortiger Wirkung. Der Grund: ein angeblicher Betrug in Höhe von rund 100 Millionen Euro, bei dem die Volksbank offenbar als unschuldiges Bauernopfer diente. Mellis und der Aufsichtsrat verkündeten einträchtig, dass dieser Schritt sicherstellen soll, dass die Aufklärung „vorbehaltlos, transparent und ohne Ansehen von Personen“ verlaufen kann. Man stelle sich vor: die Bank als Instrument in einem internationalen Betrugsfall – da wird selbst das Monopoly-Spiel plötzlich realistisch.
Bereits im Oktober hatte die Bank düstere Andeutungen gemacht und mitgeteilt, dass sie sich durch „betrügerische Machenschaften“ geschädigt sehe. Jetzt ist das Ausmaß offiziell: Ein 100-Millionen-Loch klafft im Finanzkeller. Aber keine Panik! Dank Rückstellungen und der Sicherheitsnetzwerke des genossenschaftlichen Bankensektors ist das Schlimmste vielleicht abgewendet. Die anderen Institute stehen nämlich solidarisch bereit, um der strauchelnden Kollegin ein wenig auszuhelfen. Ein Hoch auf die Solidarität – die macht so manche Bankenrettung erst möglich!
Kommentar hinterlassen