Volkswagen, einst der Stolz der Nation als Hersteller des „Wagens fürs Volk“, scheint heutzutage eher ein Verein für „Teure Autos“ zu sein. Während im BMW-Werk in Leipzig der neue Mini Countryman vom Band rollt – groß, stark und sicher alles andere als „mini“ –, herrscht im VW-Werk in Zwickau eine ganz andere Stimmung. Hier muss die Produktion gedrosselt werden, nicht nur wegen Lieferproblemen, sondern, wie ein Automobilforscher betont, weil die Preise von Volkswagen für die Mittelklasse einfach zu hoch sind.
In Leipzig wird gefeiert, als wäre jeden Tag Weihnachten, während in Zwickau die Lichter ausgehen. Während BMW auf Hochtouren fährt und sich auf die Produktion von Diesel, Benzinern, Stromern und Hybriden einstellt, wirkt das VW-Werk in Zwickau wie ein überladenes Schiff, das langsam im Hafen sinkt.
Man könnte fast meinen, Volkswagen hätte den Markennamen in „TA – Teuer Auto“ geändert. Es scheint, als würde Volkswagen vergessen, dass es einst für erschwingliche Autos für den Durchschnittsverdiener stand. Heute sind 40.000 Euro für einen ID.3 scheinbar die neue Normalität. Ein Automobilforscher merkt an, dass die Modelle von VW günstiger werden müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Sonst könnte es sein, dass die Marke Volkswagen bald nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden ist, neben den Geschichten von Autos, die sich jeder leisten konnte.
Bei all dem Trubel und der Ungewissheit in Zwickau bleibt eine Frage: Hat Volkswagen seinen Namen als Hersteller des „Wagens fürs Volk“ noch verdient, oder ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen?
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