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Volkswagen und die Kunst der Ablehnung: Kein Plan ist der richtige Plan

renehesse (CC0), Pixabay
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Volkswagen hat mal wieder bewiesen, dass es nicht so einfach ist, einem milliardenschweren Konzern etwas recht zu machen – schon gar nicht, wenn es um Kostenentlastung geht. Die jüngsten Vorschläge von IG Metall und Betriebsrat wurden kurzerhand abgeschmettert. Warum? Ganz einfach: 1,5 Milliarden Euro an Einsparungen seien ja schön und gut, aber leider nicht „nachhaltig“. Schließlich sind kurzfristige Effekte offenbar nichts für einen Konzern, der in Indien gerade wegen „Completely Knocked Down“-Autos komplett aus den Socken gehauen wird.
Nachhaltigkeit à la VW: Managerboni sind unantastbar

Einer der Vorschläge der IG Metall war es, die Boni für Manager zu streichen. Doch VW hat hier schnell klargestellt, dass solche Maßnahmen „rechtlich nicht umsetzbar“ seien. Natürlich, denn wo kämen wir hin, wenn die Entscheidungsträger des Konzerns plötzlich auf einen Teil ihres Gehalts verzichten müssten, während sie den Beschäftigten einen zehnprozentigen Lohnverzicht schmackhaft machen wollen? Schließlich brauchen auch Vorstände finanzielle „Nachhaltigkeit“ – zum Beispiel für den nächsten Jahreswagen mit Sonderausstattung.
Excel-Präsentationen prallen an Wolfsburger Panzer ab

Die IG Metall zeigte sich enttäuscht und bezeichnete die Ablehnung als „bedauerlich“. Besonders ärgerlich sei, dass stundenlange Excel-Präsentationen und solide Daten beim VW-Vorstand scheinbar auf taube Ohren stoßen. Vielleicht hätte die Gewerkschaft lieber PowerPoint benutzt – das wirkt einfach dynamischer.
Zukunftsfonds oder doch Zukunftsflaute?

Der Plan der IG Metall war durchaus kreativ: Eine mögliche Tariferhöhung sollte in einen Zukunftsfonds fließen, der dann Innovationen und Projekte finanziert, anstatt direkt an die Beschäftigten ausgezahlt zu werden. Im Gegenzug hätte VW auf betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen verzichtet. Doch der Konzern hatte offensichtlich andere Vorstellungen von einer „tragfähigen Lösung“. Werksschließungen und Entlassungen sind schließlich auch eine Art von Kostenentlastung – und dazu noch ganz ohne komplizierte Fonds.
VW in der Krise: Wenn die Realität unangenehm wird

VW-Markenchef sprach jüngst davon, die Kapazitäten an die „neuen Realitäten“ anzupassen. Übersetzt bedeutet das wohl: Weniger Jobs, weniger Werke, mehr Druck für die verbliebenen Mitarbeiter. Und das alles, während in Indien eine Milliardenstrafe droht, weil der Konzern angeblich mit cleveren Zolltricks hantiert hat. Vielleicht wäre das Geld aus der möglichen Strafe ja auch eine nachhaltige „Kapazitätsanpassung“?
Warnstreiks in Sicht – die Antwort der Beschäftigten

Nach Ablauf der Friedenspflicht am 30. November könnten Warnstreiks die Antwort auf das Scheitern der Verhandlungen sein. Ab Sonntag oder Montag könnte es losgehen, wobei sich VW wohl schon mal darauf einstellen darf, dass die Belegschaft genauso wenig Geduld mit leeren Versprechungen hat wie der Konzern mit Excel-Präsentationen.
Fazit: Nachhaltig? Ja. Sinnvoll? Fraglich

VW hat mit seiner Ablehnung des IG-Metall-Plans gezeigt, dass die Definition von „nachhaltig“ offenbar flexibel ist – je nachdem, ob es um die eigenen Boni oder die Arbeitsplätze der Belegschaft geht. Während die Beschäftigten um ihre Zukunft bangen, scheint der Konzern weiter an einer Strategie zu arbeiten, die eher an ein „Completely Knocked Down“-Prinzip für das Betriebsklima erinnert.
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