Weltwirtschaft droht Phase anhaltend hoher Inflation sowie konjunkturelle Abschwächung – Finanzstabilitätsrisiken steigen
Der Anstieg der Inflation hat sich im letzten Quartal weiter zugespitzt. Derzeit deuten die verfügbaren realwirtschaftlichen Indikatoren noch auf ein relativ robustes globales Wachstum hin. Steigen jedoch die Inflationserwartungen weiter und verursachen eine Lohn-Preis-Spirale, die vor allem in den USA bevorstehen könnte, so droht die zu zögerliche geldpolitische Antwort für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte zum Bumerang zu werden. Nach wie vor gehen die Märkte davon aus, dass eine relativ moderate Zinserhöhung der grossen Zentralbanken mittelfristig zu einem deutlichen Rückgang der Inflation führen wird.
Dies scheint nur dann plausibel, wenn die Zinserhöhungen zu einem starken Wachstumsrückgang führen, und damit die Inflation nachfrageseitig eingedämmt werden kann. Ist dies nicht der Fall, könnten deutlich stärkere Zinserhöhungen notwendig werden.
Vor diesem Hintergrund sind die Finanzmärkte trotz der Korrekturen in den letzten Monaten weiterhin anfällig für Kursverluste. Die real- und finanzwirtschaftlichen Entwicklungen sind mit steigenden Finanzstabilitätsrisiken verbunden.
Steigende Zinsen machen die Immobilienmärkte anfällig für Korrekturen und führen zu steigenden Kreditrisiken, was sich zusammen mit dem fallenden Volumen an verwalteten Vermögen negativ auf die Profitabilität der Banken auswirken könnte. Umgekehrt könnte der Zinsanstieg mit einer höheren Zinsmarge verbunden sein, jedoch hängen die Auswirkungen auf die Profitabilität auch davon ab, ob die Banken ihre eigenen Zinsänderungsrisiken adäquat abgesichert haben.
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