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Vor und Nachteile des Massentourismus

meineresterampe (CC0), Pixabay
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Definition:

Massentourismus bezeichnet eine Form des Reisens, die durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:

  1. Hohe Anzahl von Reisenden: Eine große Menge von Touristen besucht gleichzeitig oder über einen bestimmten Zeitraum hinweg dieselben Ziele.
  2. Standardisierte Angebote: Reiseveranstalter bieten oft vorgefertigte Pauschalreisen an, die auf ein breites Publikum zugeschnitten sind.
  3. Konzentration auf bestimmte Ziele: Beliebte Touristenorte oder -regionen werden bevorzugt, was zu einer hohen Besucherdichte führt.
  4. Saisonalität: Oft konzentriert sich der Massentourismus auf bestimmte Jahreszeiten, wie Sommer- oder Wintermonate.
  5. Infrastruktur: Zielorte entwickeln eine spezielle touristische Infrastruktur, um die große Anzahl von Besuchern zu bewältigen (Hotels, Restaurants, Attraktionen).
  6. Wirtschaftliche Bedeutung: Massentourismus hat oft einen erheblichen wirtschaftlichen Einfluss auf die Zielregionen.
  7. Umweltauswirkungen: Die hohe Konzentration von Touristen kann zu Belastungen für die lokale Umwelt und Ressourcen führen.
  8. Kulturelle Auswirkungen: Es kann zu Veränderungen in der lokalen Kultur und Lebensweise kommen, um sich an die Bedürfnisse der Touristen anzupassen.

Massentourismus wird oft kritisch betrachtet, da er zwar wirtschaftliche Vorteile bringt, aber auch negative Auswirkungen auf Umwelt, Kultur und lokale Gemeinschaften haben kann. Als Reaktion darauf haben sich alternative Tourismusformen wie nachhaltiger Tourismus oder Ökotourismus entwickelt.

Vorteile des Massentourismus

  1. Wirtschaftliche Vorteile:
    • Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts (BIP): Tourismus trägt erheblich zum BIP vieler Länder bei.
    • Arbeitsplätze: Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze in Hotels, Restaurants, Transport und Freizeitindustrie.
    • Infrastrukturentwicklung: Verbesserung der Infrastruktur wie Straßen, Flughäfen und öffentliche Verkehrsmittel.
  2. Kultureller Austausch:
    • Verständnis und Toleranz: Förderung des Verständnisses und der Toleranz zwischen verschiedenen Kulturen.
    • Erhalt von Traditionen: Touristen haben oft Interesse an lokalen Traditionen und Bräuchen, was deren Erhalt fördern kann.
  3. Verbesserte Dienstleistungen:
    • Erhöhte Qualität: Wettbewerb im Tourismus führt oft zu verbesserten Dienstleistungen und Angeboten.
    • Investitionen: Investitionen in touristische Einrichtungen und Attraktionen steigen.

Nachteile des Massentourismus

  1. Umweltbelastung:
    • Verschmutzung: Abfall, Luft- und Wasserverschmutzung durch hohe Besucherzahlen.
    • Zerstörung natürlicher Lebensräume: Bau von touristischen Einrichtungen führt zur Zerstörung natürlicher Landschaften und Lebensräume.
  2. Soziale und kulturelle Auswirkungen:
    • Kulturelle Erosion: Traditionen und lokale Bräuche können durch den Einfluss externer Kulturen verwässert oder verloren gehen.
    • Überfüllung: Hohe Besucherzahlen führen zu Überfüllung und verringern die Lebensqualität der Einheimischen.
  3. Wirtschaftliche Abhängigkeit:
    • Saisonabhängigkeit: Viele Destinationen sind stark saisonabhängig, was zu wirtschaftlicher Unsicherheit führen kann.
    • Monokultur: Abhängigkeit von Tourismus kann andere Wirtschaftssektoren vernachlässigen.

Mögliche Folgen des Massentourismus

  1. Umweltzerstörung: Dauerhafte Schädigung von Ökosystemen, z.B. Korallenriffe oder Wälder.
  2. Soziale Konflikte: Spannungen zwischen Einheimischen und Touristen aufgrund von Ressourcenknappheit oder kulturellen Missverständnissen.
  3. Infrastrukturelle Überlastung: Überlastung von Verkehrssystemen, Wasser- und Energieversorgung.

Maßnahmen gegen negative Folgen des Massentourismus

  1. Nachhaltiger Tourismus:
    • Umweltfreundliche Praktiken: Förderung von umweltfreundlichen Reise- und Unterkunftsmöglichkeiten.
    • Nachhaltige Ressourcenverwaltung: Begrenzung der Besucherzahlen in empfindlichen Gebieten.
  2. Regulierung und Planung:
    • Tourismusmanagement: Einführung von Strategien und Vorschriften zur Steuerung der Besucherströme.
    • Gebühren und Abgaben: Erhebung von Tourismusabgaben zur Finanzierung von Umweltschutzmaßnahmen.
  3. Bewusstseinsbildung und Bildung:
    • Information und Aufklärung: Sensibilisierung der Touristen für die Auswirkungen ihres Verhaltens.
    • Förderung lokaler Kultur: Unterstützung und Schutz der lokalen Kultur durch Bildungsprogramme und touristische Angebote.
  4. Förderung alternativer Tourismusformen:
    • Ökotourismus: Förderung von Reisen, die Natur und lokale Kulturen respektieren.
    • Agrotourismus: Unterstützung ländlicher Gebiete durch landwirtschaftlich geprägte Tourismusangebote.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen kann der Massentourismus nachhaltiger gestaltet und seine negativen Auswirkungen minimiert werden. Es erfordert jedoch das Engagement von Regierungen, Tourismusunternehmen und Touristen selbst, um eine langfristig positive Entwicklung sicherzustellen.

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