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Vorinstallierte Apps auf Smartphones: Kaum genutzt und schwer loszuwerden

Pixelkult / Pixabay
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Kaum genutzt, schlechte Erfahrungen mit nicht löschbaren Apps, Sorge um die Privatsphäre und Informationslücken beim Kauf: Vorinstallierte Apps verärgern viele Verbraucher.

Die Mehrheit wünscht sich ein sparsam ausgestattetes Smartphone ohne Drittanbieter-Apps. Das zeigt eine internet-repräsentative Befragung des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Die Ergebnisse der Marktwächter-Befragung zu vorinstallierten Apps bringen deutliche Informationslücken zum Vorschein: Knapp sieben von zehn (69 %) der befragten Smartphone-Nutzer geben an, vor dem Kauf überhaupt nicht oder nicht genau gewusst zu haben, welche Apps bereits auf ihrem Smartphone vorinstalliert sein würden. Dies könnte einer mangelnden Informationspolitik der Smartphone-Anbieter geschuldet sein: Knapp drei Viertel (73 %) der Smartphone-Nutzer fühlen sich von den Anbietern nicht ausreichend über vorinstallierte Apps informiert.

VORINSTALLIERTE APPS: VORBEI AN VERBRAUCHERBEDÜRFNISSEN

Die Mehrheit der Befragten (81 %) nutzt laut eigenen Angaben den überwiegenden Teil der ab Werk auf dem Smartphone enthaltenen Apps nicht. Zudem haben drei Viertel (75 %) der Befragten schon einmal die Erfahrung gemacht, vorinstallierte Apps nicht löschen oder nur deaktivieren zu können. Vor diesem Hintergrund besonders kritisch: Rund neun von zehn Nutzern (92 %) finden es wichtig, diese Anwendungen entfernen zu können. „Mit der vorgegebenen Konfiguration an vorinstallierten Apps und der oft fehlenden Möglichkeit, diese grundsätzlich löschen zu können, agieren Smartphone-Hersteller klar an den Bedürfnissen und Nutzungsgewohnheiten der Verbraucher vorbei“, erklärt Dr. Michael Walter, Referent im Team Marktwächter Digitale Welt der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

VERBRAUCHER SEHEN VORINSTALLIERTE APPS KRITISCH

Die Befragung gibt darüber hinaus genaueren Aufschluss darüber, warum Smartphone-Nutzer vorinstallierten Apps kritisch gegenüberstehen. So stören sich rund neun von zehn Befragten (89 %) daran, dass nicht genutzte Anwendungen Hardware-Ressourcen, wie Speicherplatz und Akku, ihres Smartphones verbrauchen. Drei Viertel (75 %) befürchten darüber hinaus, dass die Apps im Hintergrund – also ohne aktive Nutzung – persönliche Daten sammeln könnten. „Diese Sorge“, so Walter, „ist nicht unbegründet. Wie Studien aufzeigen, räumen sich vorinstallierte Apps nicht selten weitreichende Zugriffsberechtigungen auf personenbezogene Daten ein und können bisweilen sogar als Schadsoftware fungieren.“[1]

WENIGER IST MEHR

Mit 63 Prozent bevorzugt die Mehrheit der Befragten ein Smartphone, das ab Werk nur mit technisch notwendigen „System-Apps“ (z. B. einer Telefon-App) und wenigen ausgewählten „Hersteller-Apps“ (z. B. einem Internetbrowser) ausgestattet ist. Rund jeder Fünfte geht sogar noch einen Schritt weiter und wünscht, dass auf neuen Smartphones nur System-Apps enthalten sind (21 %). Lediglich 12 Prozent der Befragten präferieren ein Smartphone mit einer möglichst umfangreichen Ausstattung, die auch Apps von Drittanbietern (z. B. Social Media Apps) umfasst. Die Befragung zeigt: „Verbraucher möchten auch in der digitalen Welt nicht die Katze im Sack kaufen. Sie wollen eine ‚sparsame‘ App-Ausstattung ohne die üblicherweise mitgelieferten Drittanbieter-Apps, um dann selbst entscheiden zu können, welche Anwendungen sie auf ihrem neuen Smartphone haben möchten“, fasst Walter die Ergebnisse zusammen.

Die Verbraucherbefragung bildet den Auftakt zu einer vertiefenden Untersuchung des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zu vorinstallierten Apps, die das Thema Datenschutz und Datensicherheit in den Blick nimmt.

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