Die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF beschuldigt die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen und mehrere Vertraute einem Medienbericht zufolge, während ihrer Zeit als Europaabgeordnete insgesamt rund 600.000 Euro veruntreut zu haben. Das französische Nachrichtenportal Mediapart veröffentlichte gestern Auszüge aus einem neuen OLAF-Bericht.
Le Pens Anwalt wies die Anschuldigungen zurück. Es handele sich um eine „Instrumentalisierung“ so kurz vor der Stichwahl, sagte Rodolphe Bosselut der Nachrichtenagentur AFP. Bei Teilen des Berichts handele es sich um „mehr als zehn Jahre alte Fakten“. Marine Le Pen sei „von keiner französischen Justizbehörde vorgeladen“ worden, fügte er hinzu. Weder er noch seine Mandantin hätten den Abschlussbericht der 2016 eingeleiteten Untersuchung erhalten. Marine Le Pen sei im März 2021 schriftlich befragt worden.
Mediapart veröffentlichte Auszüge aus dem neuen Bericht über Ausgaben von Fraktionen im Europaparlament im Rahmen der Mandate ihrer Mitglieder. Demnach sollen Le Pen und andere die Gelder für nationale politische Zwecke, persönliche Ausgaben oder für Dienstleistungen von ihrer Partei oder Fraktion nahestehenden Unternehmen verwendet haben.
Kommentar hinterlassen