Europas größter Autohersteller Volkswagen sorgt für Aufruhr in Deutschland. Der Konzern erwägt Werksschließungen und Kündigungen, was bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg zu heftigen Protesten führte. Rund 25.000 Beschäftigte versammelten sich, um das Management zur Rede zu stellen.
Konzernchef Oliver Blume und Finanzchef Arno Antlitz erklärten den verschärften Sparkurs. Markenchef Thomas Schäfer betonte die Notwendigkeit von Investitionen in neue Produkte. Der Automarkt in Europa sei geschrumpft, was VW stark belaste.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo kritisierte das Management scharf und lehnte Werkschließungen, Einschnitte bei Löhnen und die Aufhebung der Jobgarantie ab. Die Gewerkschaft IG Metall kündigte „erbitterten Widerstand“ an.
VW kämpft seit Jahren mit Problemen: hohe Produktionskosten, verspäteter Einstieg in die Elektromobilität und der anhaltende Abgasskandal. Im E-Auto-Markt wurde VW vom chinesischen Hersteller BYD überholt.
Parallel läuft der Prozess gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn wegen des Abgasskandals. Winterkorn weist alle Vorwürfe zurück und betont, keine Kenntnis von der Betrugssoftware gehabt zu haben.
Die deutsche Politik beobachtet die Situation aufmerksam. Kanzler Olaf Scholz hat Gespräche geführt, während Arbeitsminister Hubertus Heil Unterstützung anbot, insbesondere durch Förderung der Elektromobilität.
Die Krise bei VW zeigt die Herausforderungen der Automobilindustrie im Wandel zur Elektromobilität und verdeutlicht die Spannungen zwischen Managementzielen und Arbeitnehmerinteressen.
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