Immer mehr Autofahrer:innen reagieren auf die hohen Spritpreise, lassen ihr Fahrzeug öfter stehen oder überlegen, sich ein E-Auto anzuschaffen.
Das zeigt eine Umfrage von Kantar im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Demnach steigt fast jede:r Zweite öfter auf Rad, Bus oder Bahn um. Im Dezember 2021 hatten bei einer ähnlichen Befragung 40 Prozent geplant, dies zu tun. 38 Prozent sagen, dass sie an anderer Stelle sparen. Im Dezember planten dies nur 23 Prozent. Gar nicht auf die hohen Preise reagieren wollen nur zwölf Prozent. Im Dezember planten es noch doppelt so viele (24 Prozent). Um Autofahrer:innen den Umstieg auf andere Verkehrsmittel zu ermöglichen, fordert der vzbv mehr Geld für den ÖPNV sowie Angebote, die sich an den Bedürfnissen der Fahrgäste orientieren.
„Das Durchbrechen der Zwei-Euro-Marke an der Zapfsäule hat für einen Ruck in den Köpfen der Menschen gesorgt. Immer mehr Menschen wollen auf Rad, Bus oder Bahn umsteigen. Viele wollen oder können das aber nicht und müssen deshalb an anderer Stelle sparen. Die Politik ist gefordert, muss mehr in den ÖPNV investieren und auf kundenfreundliche Angebote drängen. Das wäre gut für den Geldbeutel und würde der nötigen Verkehrswende mehr Schub geben“, sagt Marion Jungbluth, Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim vzbv.
Konkret fordert der vzbv die Bundesregierung auf, die Regionalisierungsmittel zur Finanzierung des ÖPNV weiter zu erhöhen. Nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets darf es nicht zu einer Verschlechterung des Angebots kommen. Ebenso wären Ticketpreiserhöhung im Nachgang kontraproduktiv. Nötig sei deshalb ein Preis-Moratorium im ÖPNV, damit die Tickets für Busse und Bahnen nicht später teurer werden.
Der Bundestag will das Gesetz zur Einführung eines 9-Euro-Tickets für den ÖPNV an diesem Donnerstag beschließen, am Freitag entscheidet der Bundesrat. Einige Bundesländer fordern mehr Geld vom Bund, um das vergünstigte Ticket auch nach Ablauf der drei Monate Juni, Juli und August weiterführen zu können.
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