im Internet und in Apps vor der Entscheidung, ob und wie ihre Daten gesammelt, kombiniert und für Werbung genutzt werden dürfen. Diese Entscheidungen sind oft schwer zu treffen, da die technischen Hintergründe komplex und der Online-Werbemarkt intransparent sind. Eine informierte Entscheidung ist daher kaum möglich. Seit sechs Jahren dient die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) als wichtige Grundlage, um den Schutz personenbezogener Daten zu verbessern. Dennoch bestehen weiterhin Regelungslücken, die zulasten der Verbraucher
gehen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher, Tracking und Profilbildung zu Werbezwecken zu verbieten.
„Die DSGVO ist und bleibt ein großer Gewinn für Verbraucher
. Aber die jetzigen Regelungen reichen nicht aus. Tracking und Profilbildung gehören verboten. Die Menschen wollen nicht, dass sie permanent getrackt werden und ihre Daten zu Profilen zusammengefügt werden, um ihre Schwächen auszunutzen“, erklärt Ramona Pop, Vorständin des vzbv.
„Anstatt die Regelungslücken zu schließen, diskutiert die EU seit sieben Jahren ergebnislos über eine ePrivacy-Verordnung. Es ist Zeit für einen Neuanfang. Die kommende Europäische Kommission sollte den Verbraucherschutz in den Mittelpunkt stellen und Tracking sowie Profilbildung zu Werbezwecken endlich verbieten. Menschen müssen sich auch digital frei bewegen können, ohne unter ständiger Beobachtung zu stehen.“
Profilbildung zu Werbezwecken verbieten
Personalisierte Werbung ist vielen Verbraucher
suspekt. Eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv zeigt, dass sieben von zehn Befragten (70 Prozent) der Aussage zustimmen, dass Unternehmen Daten grundsätzlich nicht zu Profilen zusammenfassen dürften, um personalisierte Werbung zu erstellen. Fast neun von zehn Verbraucher
(89 Prozent) sind der Meinung, dass Unternehmen persönliche Daten nur nutzen dürften, wenn die Nutzer
den Zweck kennen.
„Das Missbrauchspotential personalisierter Werbung ist gewaltig und reicht von der Manipulation von Kaufentscheidungen bis hin zu Diskriminierung“, betont Pop. „Menschen werden von Werbeunternehmen nach ihren persönlichen Vorlieben und Schwächen kategorisiert, um sie gezielt zu beeinflussen. Das muss aufhören.“
Werbeunternehmen kategorisieren Verbraucher
beispielsweise nach Schlagworten wie „Marlboro“, „Abnehmen“, „Fragile Senioren“, „Spekulative Geldanlage“, „Zahlungsausfallwahrscheinlichkeit – am höchsten“ oder „Kasino und Glücksspiel“. Auf dieser Grundlage wird Verbraucher
Werbung angezeigt, die auf ihre individuellen Verhaltensweisen und Schwächen zugeschnitten ist. Dies gefährdet den Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre, ermöglicht Manipulation und begünstigt Diskriminierung.
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