Über das sogenannte Heizungsgesetz wird in der Berliner Ampelregierung seit Monaten gestritten. Dieses Gesetz soll ein Teil der Energiewende in Deutschland sein. Die Debatten haben die Menschen verunsichert, welche Art von Heizung in Zukunft die richtige für sie ist. Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist zurückgegangen.
Bei einer Heizungsbau-Firma in Berlin ist zu spüren, dass das Thema Heizen die Menschen trotz der Sommerzeit beschäftigt. In der Vergangenheit gab es während der warmen Jahreszeit kaum Anfragen, aber dieses Jahr ist es anders. Die Kunden fragen nach Terminen für den Einbau neuer Heizungen, da sie unsicher sind, ob sich die Rahmenbedingungen bald ändern werden.
Da die Mitarbeiterin im Kundenservice, keine sichere Antwort geben kann, leitet sie die Anrufer oft direkt an den Geschäftsführer des Unternehmens weiter. Er hat keinen Mangel an Anfragen und Aufträgen. Im letzten Jahr begann es, als viele Menschen aufgrund der hohen Energiepreise Wärmepumpen wollten. Diese hatten jedoch lange Lieferzeiten. Jetzt bauen sie die Heizungen für diejenigen ein, die vor einem Jahr beauftragt und bestellt haben.
Die Nachfrage im Heizungsbereich hat sich jedoch in dem Betrieb komplett gedreht. Die Leute interessieren sich derzeit nicht wirklich für Wärmepumpen. Stattdessen möchten alle schnell noch eine Öl- oder Gasheizung im alten Stil haben, ohne erneuerbare Energien einzubauen, weil es dieses Jahr noch erlaubt ist. Aus diesem Grund ist das Unternehmen seit zwei Monaten komplett ausgebucht. Ein Grund dafür ist, dass die Investitionskosten für Öl- oder Gasheizungen im Vergleich zu Wärmepumpen geringer sind. Das Unternehmen erklärt den Kunden jedoch, dass sie durch die steigenden Preise für Öl und Gas in den nächsten Jahren wahrscheinlich mehr ausgeben werden.
Die beliebteste Heizart ist nach wie vor die Gasheizung. Die Verbraucher sind verunsichert. Sie wissen nicht, ob eine Wärmepumpe für sie möglich ist, wie hoch die Kosten sind und wie lange die Lieferzeiten sind. Deshalb tun sie in diesem Bereich vorerst nichts.
Die Anzahl der Förderanträge für Wärmepumpen ist deutlich gesunken. Im Mai 2023 wurden nur noch 8.000 Anträge gestellt, während es im Vorjahresquartal noch etwa 30.000 waren. Die Verbraucher sind verunsichert, und die Zahlen zeigen einen Rückgang der Nachfrage um zwei Drittel.
Wenn sich jemand doch für eine Wärmepumpe entscheidet, weist das Unternehmen natürlich auf die langen Lieferzeiten hin. Auf die Pflicht zur Beratung vor dem Einbau einer neuen Gasheizung blickt das Unternehmen entspannt, da die Leute ohnehin schon anrufen und vor allem beraten werden möchten.
Nach wochenlangen Diskussionen haben Vertreter von SPD, Grünen und FDP eine Einigung über das Gebäudeenergiegesetz erzielt. Das Heizungsgesetz soll noch vor der Sommerpause vom Bundestag verabschiedet werden.
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