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Wagenknechts umstrittener Vorschlag stößt auf Ablehnung

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), hat mit einem ungewöhnlichen politischen Vorschlag für Aufsehen gesorgt. In einem Interview mit der „Magdeburger Volksstimme“ deutete sie eine mögliche länderübergreifende Kooperation zwischen ihrem BSW und der CDU an.

Der Vorschlag sieht vor, dass das BSW in Sachsen eine CDU-geführte Regierung unterstützen könnte. Im Gegenzug erwartet Wagenknecht, dass die CDU in Thüringen die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf zur Ministerpräsidentin wählt, sollte das BSW dort vor der CDU liegen.

Wagenknecht begründet ihren Vorschlag mit inhaltlichen Übereinstimmungen: „Wir brauchen einen Neubeginn in der Bildungspolitik, weniger Bürokratie, mehr öffentliche Sicherheit“, erklärte sie. Aktuelle Umfragen sehen das BSW in Sachsen bei 15 Prozent, hinter CDU (30%) und AfD (32%).

Die Reaktionen auf diesen Vorstoß fielen überwiegend kritisch aus. Alexander Dierks, Generalsekretär der sächsischen CDU, erteilte dem Ansinnen eine klare Absage: „Es geht jetzt nicht um Koalitionen, sondern um die Inhalte, mit denen wir Sachsen weiter positiv gestalten wollen. Das BSW ist ein Gemischtwarenladen. Dort kommt vieles zusammen, was nicht zusammenpasst – inhaltlich und personell.“

Auch aus Thüringen kam Kritik. Christian Herrgott, CDU-Generalsekretär in Thüringen, wies auf Widersprüche in den Aussagen des BSW hin. Er erinnerte daran, dass sich die thüringische BSW-Spitzenkandidatin Wolf kürzlich noch für eine Unterstützung von Rot-Rot-Grün ausgesprochen hatte.

Politikwissenschaftler sehen in Wagenknechts Vorschlag einen ungewöhnlichen Versuch, länderübergreifend Einfluss auf Regierungsbildungen zu nehmen. Prof. Dr. Maria Schmidt von der Universität Leipzig kommentiert: „Dieser Ansatz ist in der deutschen Nachkriegsgeschichte beispiellos und wirft Fragen zur demokratischen Legitimität solcher Absprachen auf.“

Die Ablehnung durch die sächsische CDU macht deutlich, dass Wagenknechts Vorschlag kaum Aussicht auf Erfolg hat. Dennoch zeigt er die komplexe politische Landschaft in beiden Bundesländern, wo traditionelle Koalitionsmuster aufgrund des Erstarkens neuer politischer Kräfte zunehmend in Frage gestellt werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Diskussion in den kommenden Monaten vor den Landtagswahlen entwickeln wird. Fest steht, dass sowohl in Sachsen als auch in Thüringen spannende und möglicherweise richtungsweisende Wahlkämpfe bevorstehen.

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