Im Automobilistenland knackt der Benzinpreis die Zwei-Euro-Marke. Autofahrer schimpfen über die Mineralölfirmen, doch der Rekord hat einen tieferen Grund.Bei vier türkischen Lira hört für viele der Spaß auf. Auf umgerechnet zwei Euro ist der Liter Benzin an türkischen Tankstellen geklettert. Ein Krisentreffen von Energieminister Taner Yildiz mit dem Verband der Vertreibergesellschaften und der staatlichen Regulierungsbehörde in der vergangenen Woche hat nur geringen Eindruck auf den Markt gemacht: um zwei Kurusch, umgerechnet einen Euro-Cent, gab der Literpreis nach. Doch für die Türken ist in dem ohnehin hochpreisigen Benzinland eine symbolische Marke durchbrochen.Dass die Türkei als wichtige Energiedrehscheibe für Öl und Gas aus Russland, dem Mittleren Osten und Asien gerühmt wird, aber gleichzeitig in der Region die höchsten Preise an den Tankstellen ausschildert, ist nur einer der vielen Widersprüche. „Von den vier Lira beträgt die Profitmarge für den Vertreiber und die gesamte Branche gerade einmal 38 Kurusch (19 Cent)“, rechnet Fikret Öztürk vor, Präsident der türkischen Mineralölgesellschaft Opet: „Wir vergessen hier die Steuermarge. Der Staat hat nie die Steuern verringert.“
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