Es gibt gute Nachrichten für Fans von Knetmasse-Action und schrägem britischen Humor: Wallace und Gromit sind zurück – und diesmal wird’s richtig wild. In „Vergeltung mit Flügeln“, dem neuesten Streich aus den Aardman Studios, treffen der gutmütige Erfinder Wallace und sein treuer, schweigsamer Hund Gromit auf ihren alten Erzfeind, den schurkischen Pinguin Feathers McGraw. Der Film, eine hinreißende Mischung aus James-Bond-Parodie und technologischem Wahnsinn, ist ab sofort auf Netflix zu sehen und ein echtes Geschenk für alle, die nach einer Pause vom Alltag suchen.
Ein Garten voller Chaos
Wallace, bekannt für seine ebenso genialen wie völlig unpraktischen Erfindungen, hat sich diesmal selbst übertroffen: Er präsentiert stolz seinen neuesten Coup, den „Smart-Gnom“, einen KI-gesteuerten Gartenzwerg, der Rasen mäht, Hecken schneidet – und anscheinend auch besser strickt als Gromit. Der Hund ist „not amused“: Nicht nur bedroht der Roboterzwerg seinen Status als Wallaces Lieblingsmitbewohner, er zerstört auch Gromits sorgfältig gepflegte Gartenkunst mit seinen millimetergenau gestutzten Buchsbaum-Skulpturen. Die Nachbarschaft ist begeistert, Wallace sieht die Lösung für seine Geldprobleme – und Gromit hat den Gnom längst auf seiner persönlichen Abschussliste.
Pinguin McGraw: Jetzt wird’s kriminell
Doch während Gromit sich mit seiner Eifersucht herumschlägt, schmiedet Feathers McGraw im Hintergrund einen diabolischen Plan. Seitdem ihn Wallace und Gromit im Kurzfilmklassiker „Die Techno-Hose“ hinter Gitter gebracht haben, sitzt der Pinguin im West Wallaby Zoo – und trainiert dort seine Muskeln. (Ja, es gibt tatsächlich Szenen, in denen ein Knetmasse-Pinguin Klimmzüge macht.) Doch das Gefängnisleben hat McGraw nicht gezähmt: Er hackt sich in den Smart-Gnom und verwandelt den lieben Helfer in einen durchgeknallten Robo-Anarchisten. Bald steht eine ganze Armee von „bösen“ Zwergen bereit, um Wallace und Gromit auszuschalten und McGraw beim Diebstahl eines gigantischen Diamanten zu helfen.
Von britischen Wohnzimmern bis zur internationalen Leinwand
„Vergeltung mit Flügeln“ feierte bereits zu Weihnachten bei der BBC Premiere und wurde von der britischen Presse frenetisch gefeiert. Der „Guardian“ nannte den Film „zeitlos und aufregend“, während der „Independent“ die „triumphale Rückkehr zweier Ikonen“ lobte. Besonders clever: Der Film greift das Thema künstliche Intelligenz auf – und zeigt, wie schnell KI von „lieb“ auf „böse“ umschalten kann. Dass die Stimme des Smart-Gnoms ausgerechnet der des legendären KI-Computers HAL aus Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ gleicht, ist dabei ein köstlicher Insider-Gag.
Stop-Motion: Kunst, die Zeit braucht
Die Aardman Studios bleiben der mühevollen Stop-Motion-Technik treu, die Wallace und Gromit zu weltweiten Kultfiguren gemacht hat. Mit bis zu 300 Mitarbeitern, verteilt auf 25 Sets, entstehen gerade einmal fünf Sekunden Filmmaterial pro Tag. Kein Wunder also, dass Fans oft Jahre auf neue Abenteuer warten müssen. Aber die Detailverliebtheit und der Charme der Knetmasse-Helden sind es wert.
Ein Happy End für Fans aller Altersgruppen
Mit „Vergeltung mit Flügeln“ gelingt Aardman ein Balanceakt zwischen Nostalgie und Moderne, zwischen herzlicher Komik und cleverer Gesellschaftskritik. Der Film zeigt: Egal, ob wildgewordene Roboter, eifersüchtige Hunde oder durchtrainierte Pinguine – bei Wallace und Gromit bleibt das Chaos nie lange unkontrolliert. Wer braucht schon Superhelden, wenn es strickende Gartenzwerge und einen Hund wie Gromit gibt?
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